Donnerstag, 25. April 2024

Britin finanziert Spielsucht mit Mehrwertsteuerbetrug

Taschenrechner und Dokument|

Eine britische Unternehmensvorsitzende hat Hunderte von Rechnungen gefälscht, um Mehrwertsteuerrückzahlungen zu erhalten. Mit dem Geld von 77.000 Pfund (90.000 Euro) konnte sie ihre Spielsucht finanzieren.

Pauline Leeming, eine 40-jährige Mutter von drei Kindern, hat sich vor Gericht schuldig bekannt, zwischen Februar 2016 und Juni 2017 Mehrwertsteuerbetrug begangen zu haben.

Die Staatsanwaltschaft sagte dem Gericht in Bradford, dass Pauline Leeming Vorsitzende der Stuckateurfirma Paul Smith Plasterers in Leeds gewesen sei. Das mit 291 gefälschten Rechnungen erwirtschaftete Geld sei hauptsächlich für Glücksspiel [Seite auf Englisch] ausgegeben worden sein.

Leeming muss 90.000 Euro an das Finanzamt zurückzahlen

Im Juli 2017 hat ihr Ehemann Roy Leeming, der auch Vorsitzender des Unternehmens war, den Betrug entdeckt. Die Ehe ist an dem Skandal zerbrochen.

In Großbritannien sind über 400.000 Menschen spielsüchtig. Um das Problem einzudämmen, hat die Regierung vor Kurzem ein Verbot von Kreditkarten für Glücksspiel beschlossen.

Frau Leemings Glücksspiel begann mit kleinen Beträgen, für die sie Kredite aufnahm. Als die Schulden überhandnahmen, fing sie an, die Finanzen der Firma zu manipulieren.

Die Staatsanwältin sagte, die Firma müsse die 90.000 Euro jetzt an das Finanzamt zurückzahlen. Sie habe Reue gezeigt und soll sich an einen Suchtberater gewendet haben.

Pauline Leeming betreibe laut der Staatsanwältin kein Glücksspiel mehr.

20 Monate Haft wegen Betrugs

Sie hat sich vor Gericht für schuldig bekannt. Der Richter hat die ehemalige Unternehmensleiterin jetzt zu 20 Monaten Haft wegen Mehrwertsteuerbetrug verurteilt.

Er entschied sich allerdings dazu, sie nicht wegen Diebstahls an der Firma zu verurteilen. In seinem Schlussplädoyer sagte er:

Es wird von allen Beteiligten akzeptiert, dass es Ihre Spielsucht war, die Sie zu dieser Tat gezwungen hat. Allerdings stellt Ihr Vergehen einen groben Vertrauensbruch dar. Sie haben es zugelassen, dass sich Ihr Verhalten fortsetzen und eskalieren konnte und es war über einen langen Zeitraum und es wäre weitergangen, wenn Sie nicht bei einer genauen Überprüfung der Buchhalter erwischt worden wären.

Der Richter sagte Leeming hätte ihre Familie oder eine der zahlreichen Beratungsstätten des Landes um Hilfe bitten müssen. Die Bewährungshilfe räumte ihr eine geringe Chance ein, rückfällig zu werden.