Donnerstag, 28. März 2024

Britische Casinos müssen weiterhin geschlossen bleiben

Roulette

Großbritanniens Kulturstaatssekretär Oliver Dowden hatte gestern eine Hiobsbotschaft für die Casino-Betreiber parat. In einem Statement verkündete er, dass die Glücksspielbetriebe vorerst weiter geschlossen blieben. Damit zerschlagen sich die Hoffnungen der Branche auf einen Casino-Neustart im Juli.

In seiner Erklärung kündigte Dowden „erhebliche Erleichterungen“ der Covid-19-bedingten Einschränkungen für Kunst, Unterhaltung und Sport an. Der Staatssekretär betonte:

Wir haben große Fortschritte [im Kampf] gegen die Krankheit gemacht und sehen allmählich, dass die Dinge, die wir lieben, wieder geöffnet werden. Das normale Leben kehrt langsam zurück.

Zum Leidwesen ihrer Betreiber finden sich Casinos, klassische Theater und Nachtclubs jedoch nicht auf der Liste derer wieder, die im Verlauf des Juli erneut öffnen dürfen. Zudem machte Dowden keine Angaben zu einem etwaigen späteren Termin.

Kritik vom Glücksspielverband

Der Entschluss dürfte in der Casino-Branche für viel Protest sorgen. Der Glücksspielverband BGC betonte bereits, dass die Branche nach monatelangem Stillstand finanziell schwer angeschlagen sei. Den Berechnungen des Verbands zufolge büßten die Casino-Betriebe jede weitere Woche, in der ihnen die Öffnung verwehrt bleibe, landesweit 5 Mio. GBP ein.

Ab dem kommenden Wochenende können dem Regierungserlass zufolge unter anderem Freibäder, Outdoor-Sportplätze und Open Air-Bühnen wieder Besucher empfangen. Vom 13. Juli an sollen zudem Schönheitssalons, Tätowierer und Solarien öffnen dürfen, während sich Fitnessstudios und Indoor-Schwimmbäder bis zum 25. Juli gedulden müssen, ehe sie den Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen können. Jedes Geschäft müsse jedoch zuvor die entsprechenden Vorkehrungen in Bezug auf Hygiene und einzuhaltende Mindestabstände getroffen haben. Ansonsten könnte eine Genehmigung zur Öffnung schnell widerrufen werden, so Regierungsvertreter.

In einem offenen Brief an Finanzminister Rishi Sunak hatte BGC-Direktor Michael Dugher in dieser Woche bereits sein Unverständnis über die Entscheidung zum Ausdruck gebracht. Es falle ihm schwer, zu verstehen, warum Unterhaltungsbetriebe wie Pubs öffnen dürften, wenn die Casinos gleichzeitig geschlossen blieben. Schließlich könnten die Besucherströme in den Glücksspielbetrieben sehr viel genauer überwacht und geleitet werden, als dies in einer Gaststätte der Fall sei.

Die jüngste Ankündigung zeigt jedoch, dass die Argumente der Casino-Vertreter die Regierung nicht überzeugt zu haben scheinen. Somit bleibt ihnen bis auf Weiteres nichts anderes übrig, als sich auf einen eventuell im August erfolgenden Neustart vorzubereiten.