Samstag, 20. April 2024

Chinesische Social Media-Plattform will härter gegen illegales Glücksspiel vorgehen

Mauszeiger auf einem Bildschirm

Der chinesische Social Media-Dienst Sina Weibo hat am Dienstag angekündigt, härter gegen illegales Glücksspiel vorgehen zu wollen.

Wie das Unternehmen mitteilte, wolle es Content und Links zu unerlaubten Glücksspielinhalten nachhaltig von seiner Microblogging-Plattform verbannen.

So arbeitet Sina Weibo

Sina Weibo ist ein Microblogging-Dienst, der der digitalen Plattform Twitter ähnelt. Das Netzwerk wurde im Jahre 2009 gegründet und bietet seinen Nutzern unter anderem die Möglichkeit, Nachrichten und Fotos sowie Videos und Audiodateien zu teilen. Auch Spiele werden auf dem Portal angeboten. Laut aktuellem Stand sollen 446 Millionen User bei Sina Weibo registriert sein.

Die Ankündigung folgte nur einen Tag, nachdem das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit in einem Statement zu intensiveren Kontrollen von Glücksspiel-Content aufgerufen hatte. Bereits 2019 hatte Peking den Druck auf illegale Glücksspielanbieter und verbotene Werbeinhalte erhöht.

Der Kampf gegen illegale Glücksspiel-Accounts hat längst begonnen

Sina Weibos Ankündigung, in Zukunft noch intensiver gegen illegales Glücksspiel vorgehen zu wollen, darf durchaus ernstgenommen werden.

Das Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit zahlreiche Versuche unternommen, Links zu verbotenen Glücksspielseiten zu blockieren und unerlaubte Werbekonten zu löschen.

Nach Angaben des Konzerns seien allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 6,4 Millionen illegale Werbeangebote auf der Plattform identifiziert und beseitigt worden. Zudem seien weitere 3 Millionen illegale Glücksspiel-Profile entfernt worden.

Das effektive Vorgehen ermöglichten innovative Technologien zur Identifizierung schädlicher Inhalte.

Spielerschutz oder Zensur?

Ob Sina Weibo mit dem Bann illegaler Glücksspielinhalte tatsächlich versucht, die chinesischen Verbraucher zu schützen, darf bezweifelt werden.

Das Unternehmen geriet in westlichen Medien immer wieder wegen seiner strengen Zensur unbequemer Inhalte in die Kritik.

So war Sina Weibo im vergangenen April verstärkt gegen Posts der chinesischen LGBT-Gemeinschaft vorgegangen. Auch Posts, die die chinesische Staatsführung kritisieren, fallen immer wieder der Zensur zum Opfer.

Experten vermuten sogar, dass Sina Weibo aktiv an der staatlichen Kontrolle des Internets in China beteiligt sein könnte. Für Spieler, die sich auf der Social-Media-Plattform über ihre Leidenschaft austauschen wollen, dürften die Nachrichten vom härteren Vorgehen gegen Glücksspielinhalte daher kein guter Start in das neue Jahr sein.