Sonntag, 05. Mai 2024

Sächsische Spiel­banken von Corona-Krise weiter betroffen

Spielbank Leipzig

Die Corona-Pandemie bestimmt in Deutschland weiterhin das Geschehen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wie stark die Auswirkungen auf das terrestrische Glücksspiel sind, betonte nun Frank Schwarz, Geschäftsführer der Sächsischen Spielbanken-GmbH, gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa.

Zweistellige Umsatz- und Besucherrückgänge

So habe die fast siebenmonatige Schließung der drei Spielbanken in Leipzig, Dresden und Chemnitz zu einem deutlichen Rückgang der Umsatz- und Besucherzahlen geführt. Allein 2020 habe das Unternehmen beim Gästevolumen einen Rückgang von 132.000 auf 86.000 Besucher und damit ein Minus von 35 % zu verzeichnen gehabt.

Da die Einnahmen nicht in gleichem Maße eingebrochen seien, habe man das vergangene Jahr besser abgeschlossen als befürchtet. Trotzdem sei der Umsatz von 10 Mio. Euro auf knapp 8 Mio. Euro und damit gut 20 % zurückgegangen.

Um das Geschäft auszubauen, prüfe die Spielbanken-GmbH Schwarz zufolge die Einführung neuer Angebote in den Casinos. Dazu zählten beispielsweise ein Test von Roulette oder auch die Veranstaltung von Online-Pokerturnieren.

Auch 2021 setze sich die Unsicherheit fort. Die Auswirkungen des Lockdowns zu Beginn des Jahres seien dem Spielbanken-Geschäftsführer zufolge noch nicht abzusehen. Er gehe von einem schwierigen Jahr aus, erwarte insgesamt jedoch ein positives Geschäftsergebnis.

Sorgen bereite allerdings die nur zögerliche Erholung der Innenstädte, was sich direkt auf die Standorte der Spielbanken auswirke. Diese seien seit dem 14. Juni wieder geöffnet, doch das Leben kehre nur langsam in die Cities zurück.

Schwarz sagte dazu der dpa:

Momentan hat es Priorität für die Spielbankengesellschaft, wie wir die Terrestrik wieder hoch kriegen. Leipzig sieht noch relativ gut aus, aber in Dresden und Chemnitz ist es spürbar weniger geworden.

Zudem wisse er nicht, inwieweit es in den Städten zu weiteren Ladenschließungen kommen werde. Diese seien ein Gradmesser für die Attraktivität von Innenstädten. Ein Rückgang der Geschäfte dürfte sich deshalb negativ auf die Gästezahlen der Spielbanken auswirken.

Online-Geschäft als Ergänzung?

Bereits im März hatte Schwarz in einem Interview mit der News-Redaktion von CasinoOnline.de erklärt, dass das Unternehmen die Möglichkeit des Einstiegs ins Online-Geschäft prüfe. Der dpa gegenüber sagte er nun, dass für eine Umsetzung noch die rechtlichen Rahmenbedingungen in Sachsen fehlten.

Bei den Sächsischen Spielbanken werde eine Entscheidung über den Einstig erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen. Damit ist das Unternehmen auf einer Linie mit den übrigen Spielbanken des Landes. Auch diese haben bisher keine konkreten Online-Pläne vorgelegt.