Donnerstag, 18. April 2024

Zunahme von Cyber-Attacken gegen Online-Glücksspiel- und Gaming-Firmen

Hacker mit Zahlencode

Die Online-Glücksspiel- und Gaming-Branche wird immer häufiger Opfer von Cyber-Attacken. Laut dem aktuellen Cyber Threats & Trends Report: Jan-Jun 2020 des US-Technologieunternehmens Neustar [Link auf Englisch] hätten Hacker-Angriffe in den Sektoren Gaming, Glücksspiel und Medien in den vergangenen sechs Monaten dramatisch zugenommen.

Während die Analysten im Januar 2020 noch 50 DDoS-Angriffe auf Anbieter dieser Seiten registriert hätten, sei die Zahl bis zum Juni auf über 250 angestiegen.

Bei Denial-of Service-Attacken (DDoS) überlasten Hacker mutwillig Internet-Dienste von Privatpersonen und Unternehmen. Dabei werden so viele Anfragen gesendet, dass ein Server diese nicht mehr bewältigen kann und zusammenbricht. Die Angriffe werden von politischen Aktivisten ebenso genutzt wie von Kriminellen und staatlichen Akteuren.

Wieso Attacken gegen das Online-Glücksspiel?

Grund für die Zunahme der Hacker-Aktivitäten sei vor allem die Corona-Krise. Während andere Branchen wirtschaftlich stark unter der Pandemie litten, wachse der Online-Glücksspielsektor und sei deshalb ein attraktives Ziel für Kriminelle, heißt es im Bericht:

„Die Online-Glücksspielbranche ist einer der potenziellen Sektoren, die es mit dem geringstmöglichen Schaden durch die Pandemie schaffen können. Nach einer Studie von Grand View Research könnte das Online-Glücksspiel sogar ein massives Wachstum erleben und in den USA allein bis 2025 einen Wert von 102,9 Milliarden US-Dollar erreichen (…). Dies macht die Branche ebenfalls anfällig für Cyber-Bedrohungen.“

Die Gaming-Branche sei derzeit ebenfalls stark durch Cyber-Kriminelle bedroht. Auch in diesem Wirtschaftssektor habe die Corona-Pandemie zu einem Gefahrenanstieg beigetragen. Zwischen März 2019 und März 2020 seien die Umsätze aus dem Gaming um 34 % gestiegen. Von April 2019 bis April 2020 habe die Industrie sogar ein Wachstum 73 % erlebt. Hacker würden davon besonders angelockt.

Prominentes Opfer war im April das Unternehmen Electronic Arts. Ein DDoS-Angriff hatte die Server des Videospielentwicklers teilweise lahmgelegt und zu Verbindungsproblemen bei Usern gesorgt.

Laut Neustar müsse weiterhin mit Cyber-Angriffen auf Online-Glücksspielfirmen und Gaming-Anbieter gerechnet werden. Zudem müssten sich die Betreiber auf noch schlimmere Übergriffe gefasst machen. Die DDoS-Attacken häuften sich nicht nur, sondern würden auch „heftiger und intelligenter“.