Donnerstag, 28. März 2024

Formel-E-Pilot Daniel Abt: Betrug bei Race at Home Challenge

Der deutsche Formel-E-Pilot Daniel Abt (27) vom Team Audi hat am Samstag bei seiner Teilnahme am fünften Rennen des E-Sport-Events Race at Home Challenge auf der virtuellen Strecke in Berlin-Tempelhof betrogen.

Wie das Sportmagazin Motosport.com am Sonntag berichtet hat, habe Abt nicht selbst hinterm Steuer gesessen, sondern den 18-jährigen Lorenz Hörzing, einen professionellen Sim-Racer aus Österreich, für sich fahren lassen.

Die Race at Home Challenge [Seite auf Englisch] ist eine von der Formel E zusammen mit Motorsport Games organisierte E-Sport-Veranstaltung.

Diese wurde infolge der weltweit abgesagten Motorsport-Events ins Leben gerufen und sammelt Spenden für den internationalen Coronavirus-Fond der Organisation UNICEF.

Die E-Sport-Challenge ist am 18. April mit einem Auftakt auf dem Circuit de Monaco gestartet und findet an neun aufeinanderfolgenden Wochenenden statt. Das Grand Final soll am 7. Juni stattfinden.

Der Betrug sei aufgedeckt worden, nachdem sich mehrere Fahrer über Abts schlagartig verbesserte Performance gewundert hätten. Zusätzlichen Verdacht habe der Fahrer geweckt, da seine Videokamera während des Livestreams verdeckt und während eines Interviews ausgeschaltet gewesen sei.

Abt war hinter Oliver Rowland und Stoffel Vandoorne zunächst als Dritter ins Ziel gefahren. Anschließend wurde er aufgrund einer nachträglichen Zeitstrafe auf den sechsten Platz zurückgesetzt.

Disqualifikation und 10.000 Euro Strafe

Abt habe sich inzwischen für sein Verhalten entschuldigt:

Ich möchte mich bei der Formel E, all meinen Fans, meinem Team und meinen Fahrerkollegen dafür entschuldigen, dass ich für das Rennen am Samstag Hilfe von außen in Anspruch genommen habe. Ich habe es nicht so ernst genommen, wie ich das hätte tun sollen. Das tut mir sehr leid, weil ich weiß, wie viel Arbeit seitens der Formel E in dieses Projekt gesteckt wurde.

Als Strafe für den Betrug sei Abt nachträglich disqualifiziert worden. Zudem seien ihm alle Punkte des bisherigen Saisonverlauf der Race at Home Challenge, einschließlich des Rennens in Berlin, aberkannt worden. Zusätzlich müsse er 10.000 Euro an eine Wohltätigkeitsorganisation seiner Wahl spenden.

Der Sim-Racer Hörzing sei für die E-Sport-Klasse der Race at Home Challenge disqualifiziert worden. Auf den ursprünglich von Abt belegten dritten Platz ist nun Pascal Wehrlein aufgestiegen. Maximilian Günther hat den freigewordenen sechsten Platz eingenommen.