Sonntag, 13. Oktober 2024

Deutsche Automaten­wirtschaft bietet Online-Portal für Präventions­schulungen

Eine Frau mit Handy in der Hand

Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW), der größte Branchenverband der deutschen Automatenindustrie, hat ein neues Online-Portal für Präventionsschulungen gelauncht.

Wie das Branchenmagazin games&business am Freitag berichtet hat, soll das System „Automatenunternehmer und akkreditierte Schulungsanbieter“ zusammenbringen. Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft wolle mit dem Angebot ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, heißt es auf der neuen Webseite der DAW:

„Dieses Schulungsportal ist daher Teil der Qualitätsinitiative der Deutschen Automatenwirtschaft. Mit ihr machen wir, der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e. V., uns stark für einen noch besseren Spieler- und Jugendschutz beim gewerblichen Automatenspiel.“

Ziel des neuen Vernetzungsweges sei es, die höchstmögliche Qualität für Servicepersonal und Unternehmer zur Verfügung zu stellen.

Ein Muss für die Branche

Dass der DAW ein Portal zur Vereinfachung der Präventionsarbeit geschaffen hat, dürfte vielen Automatenbetreibern die Arbeit erleichtern. Sie sind durch den Glücksspielstaatsvertrag dazu verpflichtet, ihr Personal über die Früherkennung problematischen Spielverhaltens regelmäßig zu schulen. Zum Personenkreis gehören vor allem Mitarbeiter, die mit Spielern in Kontakt kommen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat erst im April ihren Glücksspielbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht. Laut der Untersuchung leben in Deutschland 229.000 Personen, die als Problemspieler klassifiziert werden. Weitere 200.000 Betroffene litten unter Glücksspielsucht. Die Zahl der gefährdeten Spieler ist damit in den vergangenen 10 Jahren leicht gesunken. Verantwortlich dafür könnten auch effektivere Präventionsschulungen der Automatenindustrie sein.

Je nach Bundesland kommen jedoch unterschiedliche Rahmenbedingungen für die Schulungspflicht zum Tragen. Die Schulungsdauer richtet sich mitunter nach dem Gefährdungspotential des jeweiligen Glücksspielangebots und kann je nach Bundesland stark abweichen. So muss in Baden-Württemberg alle drei Jahre eine 14-stündige Personalschulung durchgeführt werden.

In Berlin beträgt die Wiederauffrischungsfrist nur 2 Jahre, die Schulungsdauer ist allerdings auf 6 Stunden begrenzt.

Der Inhalt der Schulungen richtet sich nach den örtlichen Spielhallengesetzen. Themenschwerpunkt liegt häufig auf der Aufklärung zu Entstehung und Verlauf von Glücksspielsucht sowie Kommunikationsstrategien, die dabei helfen sollen, gefährdete Kunden anzusprechen.