Donnerstag, 18. April 2024

Kolum­bianischer Fußballverband will mehr Geld von Glücksspiel-Anbietern

Fußball auf einem Spielfeld

Der kolumbianische Fußballverband División Mayor del Fútbol Colombiano (Dimayor) fordert mehr Geld von Glücksspielanbietern.

Wie das Newsportal Inkedin am Donnerstag berichtet hat, stellte die Fußballorganisation ein entsprechendes Gesuch an die Regierung und forderte darin höhere Abgaben von Buchmachern, die mit dem nationalen Glücksspielregulator Coljuegos zusammenarbeiten.

Erst im Januar dieses Jahres hatte die Dimayor einen Vierjahresvertrag mit dem Sportwettenanbieter BetPlay abgeschlossen. Im Zuge der Vereinbarung hatte sich der Fußballverband unter anderem dazu verpflichtet, vier seiner Wettbewerbe nach dem Buchmacher zu benennen.

Sportwetten sind in Kolumbien überaus populär. Auf der Webseite der kolumbianischen Glücksspielaufsicht Coljuegos werden 16 legale Buchmacher mit Sitz in Kolumbien aufgeführt. Seit der Öffnung des legalen Online-Glücksspielmarktes im Jahre 2017 nimmt das Glücksspiel im Internet stetig zu. Allein im Jahre 2019 verzeichnete Coljuegos ein Wachstum seiner Steuereinnahmen in Höhe von 106,3% auf 17,6 Millionen Euro.

Wo soll das Geld hinfließen?

Die höheren Fördergelder sollen dem Verband bei seiner Arbeit helfen. Bislang geben Buchmacher in Kolumbien zwar 7 % ihrer Einnahmen an Gesundheitsinitiativen ab, die Dimayor fordert jedoch auch mehr Geld für das Ministerium für Sport, insbesondere die Fußballabteilung.

In einem Brief an den kolumbianischen Präsidenten heißt es:

„Angesichts der Tatsache, dass Sportwettenunternehmen und Glücksspielanbieter von Coljuegos die Erlaubnis erhalten, unsere Marken, Namen und Bilder ohne Authorisierung zu verwenden, bitten wir respektvoll um Zusammenarbeit und Intervention, damit die Regierung die erforderlichen Schritte unternehmen kann, um einen Prozentsatz der Einnahmen aus dem operativen Geschäft [der Buchmacher. Anm. d. Red.] zu Gunsten der Dimayor zu verteilen.“

In einer bevorstehenden, virtuellen Konferenz will die Dimayor ihr Anliegen nochmals zum Ausdruck bringen. Wie es heißt, hingen wegen der andauernden Corona-Pandemie bis zu 50.000 Personen aus dem kolumbianischen Fußball von einer Erhöhung der Buchmacherbeiträge ab.

Das südamerikanische Land hat erst vor wenigen Tagen internationale Hilfen angefordert, um die Ausbreitung von COVID-19 verhindern zu können.