Dienstag, 19. März 2024

60 % Wachstum: E-Sport-Preis­gelder steigen 2021 auf gut 200 Mio. USD

Zuschauer bei E-Sport-Turnier Beim E-Sport standen 2021 hohe Preisgelder auf dem Spiel (Bild: ESL)

E-Sport-Profis konnten im vergangenen Jahr Preisgelder in Höhe von 201,39 Mio. USD (175,63 Mio. Euro) verdienen. Damit hat sich der Preispool dem Daten-Portal Esports Earnings zufolge gegenüber dem von vielen Turnierabsagen gebeutelten Vorjahr um 60 % gesteigert. 2020 hatte es für die weltweit gut 25.000 aktiven Turnierspieler „nur“ 124,91 Mio. USD zu gewinnen gegeben.

Trotz des erheblichen Wachstums bei den Preisgeldern haben auch die E-Sport-Turniere die Folgen der COVID-Pandemie noch nicht ganz abschütteln können. So belegt das Vor-Corona-Jahr 2019 bei den Gewinnsummen mit 240,70 Mio. USD noch immer den Spitzenplatz.

In den vergangenen zehn Jahren erlebten die Preisgelder für E-Sportler einen zuvor nicht gekannten Boom. Lagen diese 2012 noch bei insgesamt 14,21 Mio. USD, konnten sie sich seitdem um das mehr als 7,5-Fache steigern. Hauptgrund sind Preisgelder bei Turnieren wie dem Dota 2 International oder der League of Legends-Weltmeisterschaft Worlds mit ihren im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegenden Preispools.

Bei den erfolgreichsten Spielern rangieren die fünf Mitglieder des Dota 2-Weltmeisters Team Spirit auf dem ersten Platz. Ihr Anteil für den Titelgewinn im Oktober 2021 beträgt je 3,70 Mio. USD. Damit liegen sie jedoch noch ein gutes Stück hinter dem finanziell erfolgreichsten E-Sportler Johan „N0tail“ Sundstein. Der 28-jährige Däne verdiente im Laufe seiner Karriere bereits 7,18 Mio. USD.

Deutsche Gamer 2021 unter „ferner liefen“

Deutsche Fans müssen in den höchsten Spielklassen seit Jahren auf einheimische Erfolgsteams warten. So belegte der deutsche E-Sport-Clan Berlin International Gaming (BIG) im Ranking der Top-Teams des Jahres 2021 lediglich den 65. Platz.

Der Berliner Bundesligaverein Hertha BSC wird künftig beim Kampf um Preisgelder im E-Sport mitmischen. Der Club gab am Donnerstag seinen Einstieg bei League of Legends bekannt. Ab 24. Januar werde Hertha mit einem Team in der Strauss Prime League, Division II, der zweithöchsten deutschsprachigen Liga, antreten. Bis die Berliner bei Turnieren wie der LoL-Worlds um Millionensummen fighten, dürfte es noch eine Weile dauern. Ziel sei es erst einmal, in die höchste Liga aufzusteigen, betonte der bei Hertha für den E-Sport zuständige Daniel Milleg.

Auch im Landesvergleich schafft es Deutschland nicht auf die oberen Ränge. Hier rangieren Spieler aus der Bundesrepublik mit Einnahmen in Höhe von 3,6 Mio. USD auf Platz 13. Mit großem Abstand führend sind Gamer aus China, die im vergangenen Jahr insgesamt 37,1 Mio. USD an Preisgeldern verdienten.

Die Zeiten, in denen deutsche Spieler wie der Dota 2-Profi Kuro „KuroKy“ Takhasomi bei Turnieren Millionensummen einstrichen, scheinen vorerst vorbei. Es bleibt abzuwarten, welcher Spieler es in diesem Jahr im Preisgeld-Ranking ganz nach oben schafft.