Samstag, 05. Oktober 2024

Spanierin täuscht eigene Entführung vor und setzt Lösegeld fürs Glücksspiel ein

Frau Videokamera Polizeiaufnahme|Frau Videokamera Polizeiaufnahme

Im spanischen Badalona hat die Polizei eine 47-jährige Frau festgenommen, die ihre eigene Entführung vorgetäuscht haben soll. Nachdem der Ehemann das geforderte Lösegeld gezahlt hatte, kam die Frau jedoch nicht wie erwartet nach Hause. Stattdessen fand die Polizei sie „gesund und munter“ in einer Spielhalle beim Glücksspiel vor, wie die Behörden am gestrigen Sonntag mitteilten.

Schock-Nachricht während Krankenhausaufenthalt

In ihrer Pressemitteilung erklärt die zuständige Polizeibehörde, der Ehemann der mutmaßlich Entführten habe sich in der Nacht des 4. Oktober an die Behörden gewandt. Der Polizei habe er berichtet, verschiedene Anrufe seiner Frau erhalten zu haben. Sie habe ihm am Telefon erzählt, sie sei entführt worden und die Entführer forderten ein Lösegeld in Höhe von 6.000 Euro.

Der Ehemann selbst sei zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus gewesen. Daher habe er zu seiner Frau keinen direkten Kontakt gehabt. Einen Teil des geforderten Lösegeldes habe er daher sofort gezahlt. Doch nicht nur er selbst, sondern auch die Polizei sei zunächst ohne Zweifel davon ausgegangen, dass die Frau entführt worden sei. So erklärte die Behörde:

Von Anfang an wurde die gemeldete Straftat als Entführung behandelt und es wurde eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um die Person zu finden, von der angenommen wurde, sie sei ihrer Freiheit beraubt worden. Zudem wurde die Justizbehörde mit Hinweis auf Dringlichkeit benachrichtigt.

Während der Untersuchungen hätten die zuständigen Beamten dann jedoch schnell feststellen können, dass die Frau sich in Freiheit befunden habe und keineswegs entführt worden sei. Stattdessen habe sie selbst auf das gezahlte Lösegeld zugegriffen.

Vorgetäuschte Erpressungen, so die Polizei, seien keineswegs eine Seltenheit. Jedes Jahr gebe es Fälle, bei denen eine Person vorgebe, von Unbekannten entführt worden zu sein. Die Motive seien vielfältig. Oft werde auf diese Weise versucht, an Geld zum Begleichen von Schulden zu gelangen, manchmal jedoch auch einfach, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen.

Im Jahr 2015 machte so ein damals 19-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen Schlagzeilen. Der Spielsüchtige habe mit einer vorgetäuschten Entführung versucht, eine größere Summe Bargeld von seinen Eltern zu erhalten.

Nur Stunden später sei sie von der Polizei in einer Spielhalle entdeckt worden. Dort habe sie sich gesund und munter dem Glücksspiel gewidmet. Auf Twitter teilt die Polizei ein Video, in dem das vermeintliche Entführungsopfer entspannt durch die Spielhalle schlendert:

Die Frau sei sofort festgenommen worden. Sie werde sich nun vor Gericht wegen Vortäuschung einer Straftat und Erpressung verantworten müssen.