Dienstag, 08. Oktober 2024

Fake-Gewinnspiele: Supermärkte als Deckmantel für Online-Betrügereien

Computermonitor Mann schaut durch Fernglas mit Facebooklogo Auch via Facebook suchen Betrüger nach Opfern für ihre Fake-Gewinnspiele (Quelle:unsplash.com/Glen Carrie)

Fake-Gewinnspiele sind im Internet an der Tagesordnung. Aktuell scheinen sich viele Betrüger auf eine bestimmte Verschleierungstaktik verlegt zu haben. So sollen oft die Namen bekannter Supermarkt- und Discounterketten für Vertrauen sorgen und so als Feigenblatt für die Betrugsversuche dienen.

Fake-Gewinnspiele mit Discounter-Logo

Ob Lidl, Aldi, Penny, Edeka oder Rewe, aktuell sehen sich diverse Lebensmittelhändler mit demselben Problem konfrontiert. Betrüger fordern in ihrem Namen zur Teilnahme an Fake-Gewinnspielen auf. Die Kontaktaufnahme erfolgt oft per E-Mail oder Messenger wie WhatsApp. Zusätzlich locken diverse Accounts auf Social-Media-Plattformen mit attraktiven Gewinnen.

Unter anderem Discounter Aldi kennt das Problem und warnt auf seiner Webseite vor den Fake-Gewinnspielen:

Aktuell kursieren vermehrt gefälschte Gewinnspiele. Sollten Sie eine solche Benachrichtigung – in Form von E-Mails oder Anrufen – erhalten, bitten wir Sie darum, nicht auf die Aufforderungen in diesen einzugehen, keine darin enthaltenen Links anzuklicken und keine persönlichen Informationen einzutragen oder am Telefon zu nennen. Mit diesen Gewinnspielen stehen wir in keinem Zusammenhang.

Aktuell macht unter anderem ein angebliches Gewinnspiel von Discounter Lidl auf Facebook die Runde. Gegen Zahlung von 1,99 EUR sollen Interessierte die Chance auf eine Küchenmaschine im Wert von rund 400 EUR erhalten.

In einem anderen Fall sollen Teilnehmer ein Wimmelbild lösen, um so an der gemeinsamen Verlosung von Gutscheinen im Wert von 250 EUR der konkurrierenden Unternehmen Lidl und Penny teilzunehmen.

Die Kommentarbereiche derartiger Social-Media-Seiten quellen meist nur so über von Begeisterungsbekundungen angeblicher Gewinner. Ein Blick auf die Accounts der vermeintlichen Teilnehmer lässt schnell erahnen, dass es sich um Fake-Profile handelt.

Wachsamkeit schützt vor Fake-Gewinnspielen

Um an den vermeintlichen Gewinnspielen teilzunehmen, sollen Nutzer ein Formular ausfüllen. Dieses verberge sich hinter einem Link. Wer der Weiterleitung folgt, landet zumeist auf Webseiten, auf denen diverse private Daten angegeben werden sollen. Oft lassen dilettantische Gestaltung und fehlerhaftes Deutsch darauf schließen, dass es sich um kein seriöses Angebot handelt.

Hinter den Fake-Gewinnspielen im Internet können unterschiedliche Ziele stehen. So haben es manche Hintermänner schlichtweg darauf abgesehen, Teilnehmer dazu zu bringen, ihnen Geld zu überweisen.

Andere setzen auf den großangelegten Weiterverkauf von Namen, Telefonnummern und Co. an andere dubiose Akteure. In der Folge haben es die Nutzer oft mit massenhaft unerwünschten Nachrichten und Anrufen zu tun.

Noch drastischer kann die Teilnahme an Fake-Gewinnspielen verlaufen, wenn es den Verantwortlichen gelingt, ihren Opfern durch nur wenige Klicks unbemerkt kostenpflichtige Abos unterzujubeln. Auch die Installation von Schadsoftware auf Endgeräten ist keine Seltenheit.

Experten wie den Machern der Rechercheplattform Mimikama zufolge ist generell unbedingt davon abzuraten, entsprechenden Verlinkungen zu folgen. Vor der Übermittlung persönlicher Daten im Internet sollte immer geprüft werden, ob es sich bei dem angeblichen Gewinnspiel-Veranstalter tatsächlich um denjenigen handelt, für den er sich ausgibt.

Meist reiche hierfür bereits ein Blick in die Adresszeile der Webseite oder das obligatorisch anzugebene Impressum des Seitenbetreibers.

Weiterhin sind aktuelle Gewinnspiele auf den verifizierten Social-Media-Accounts und offiziellen Webseiten der echten Supermärkte und Discounter einsehbar. Ist eine Verlosung hier nicht aufgeführt, kann sie getrost als Fake betrachtet werden.