Samstag, 20. April 2024

Formel 1 Grand Prix in Monza: Hamilton siegt, Vettel rutscht auf den vierten Platz

Lewis Hamilton feiert seinen Sieg in Monza|Zwischen Vettel und Hamilton kommt es in der ersten Runde zum Crash|Der Hockenheimring bietet 4.574 km Rennstrecke

Am vergangenen Wochenende fand in Monza der vierzehnte Grand Prix der Formel 1 Weltmeisterschaft 2018 statt. Lewis Hamilton (33) ging dabei erneut als Sieger aus dem Rennen, während Sebastian Vettel (31) nur den vierten Platz erreichte.

Ferrari erleidet herben Rückschlag

Ferrari spekulierte schon auf den Heimsieg beim diesjährigen Grand Prix von Monza und beinahe wäre es nach acht Jahren erneut dazu gekommen – wäre da nicht Lewis Hamilton mit seinem Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ in die Quere gekommen.

Die Ausgangssituation des Rennens schien vielversprechend für Ferrari, denn nach dem Qualifying am Samstag nahmen die Ferrari Piloten Räikkönen und Vettel im Namen ihres Teams Scuderia Ferrari die Doppel-Pole ein.

Zwischen Vettel und Hamilton kommt es in der ersten Runde zum Crash

Vettel und Hamilton Crash in der ersten Runde (Bildquelle: Bild)

Lewis Hamilton, der nun zum fünften Mal für Mercedes antrat, startete direkt dahinter von der dritten Position. Hamiltons Teamkollege Bottas folgte von Position 5.

Bereits in der ersten Runde kam es zu einem folgeschweren Crash zwischen Hamilton und Vettel, welcher sich zum Vorteil für den Briten und zum Nachteil für Ferrari-Star Vettel entwickelte.

Vettel wurde durch den Zusammenprall entschieden nach hinten geworfen, während sein WM-Rivale sich dadurch in Richtung Spitze fahren konnte. Es folgte unmittelbar eine Safety-Car-Phase, welche aber schon vor Vettels Crash aufgrund eines anderen Zusammenstoßes entschieden wurde.

Safety Cars im Überblick

Der Zweck von Safety Cars bei Autorennen ist, das Rennen zu neutralisieren und die Teilnehmer zu schützen. In der Regel wird eine Safety-Car-Phase eingeschoben, wenn ein Unfall oder schlechte Wetterverhältnisse eine Gefährdung darstellen.

Bereits seit 1996 kommen Safety Cars bei der Formel 1 zum Einsatz. Das Fahrzeug wird von Mercedes Benz gestellt und ist das jeweils neuste Modell des Mercedes-AMG.

Während der Safety-Car-Phase herrscht absolutes Überholverbot. Viele Fahrer nutzen die Zeit zum Boxenstopp, um Zeitverluste zu minimieren. Seit 2000 ist der deutsche Rennfahrer Bernd Mayländer Pilot des Safety Cars.

Eine halbe Stunde nach dem Start hatte sich Vettel dann auf Platz 7 zurückgekämpft, doch kündigten sich Probleme mit seinem linken Hinterreifen an. Bis zur Halbzeit schaffte es der 31-jährige aber dennoch auf die vierte Position.

Spannend wurde es im Finale beim Kopf an Kopf Rennen zwischen Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen. Zunächst konnte der Finne seine erste Position für eine Weile halten, wurde dann jedoch in einem starken Manöver Hamiltons überholt.

Valtteri Bottas, der am Ende der ersten Halbzeit noch die Spitzenposition innehielt, fiel auf Platz 3 zurück, gefolgt von Red Bull Pilot Max Verstappen. Dieser bekam jedoch eine Zeitstrafe, weil er Bottas von der Strecke gedrängt hatte.

Vettel, der als Fünfter über die Ziellinie fuhr, bekam somit an Stelle von Verstappen den vierten Platz. Er lag dabei 16,151 Sekunden hinter Hamilton, welcher nach 1:16:54,484 Std. im Ziel angekommen war.

Die Tifosi aus Monza waren ganz und gar nicht erfreut über den Sieg von Hamilton und Mercedes. Ferraris Heimsieg war zum Greifen nah und die Fans gaben ihrem Unmut durch laute Buh-Rufe Gehör. Hamilton jedoch blieb gelassen und bezeichnete die negativen Reaktionen als „inspirierend“.

Mercedes und Ferrari im Kopf an Kopf Rennen

Der Formel 1 WM-Sieg 2018 ist trotz der jüngsten Ferrari-Pleite längst noch nicht entschieden. Sieben weitere Grand Prix stehen aus, der nächste am 16. September in Singapur.

Bis Dato hatte Vettel bei der WM 2018 bereits fünf Siege erzielt. Hamilton erlangte durch den Sieg in Monza jetzt den sechsten der Saison. Beide wurden über die ersten 14 Großen Preise hinweg jeweils dreimal Gesamtführender Fahrer und machten sowohl Ferrari als auch Mercedes damit zum dreimaligen Gesamtführenden Konstrukteur.

Im Interview nach dem Rennen zeigte sich Hamilton den Ferrari-Fahrern gegenüber respektvoll:

Sie haben uns einen harten Kampf geliefert. Ich will nur den Leuten hier danken, und dem ganzen Team zu Hause. Sie haben uns so gut unterstützt, ohne sie wäre das nicht möglich gewesen. Es gibt viel Negativität, aber ich sehe auch viele britische Fahnen.

Red Bull Star Daniel Ricciardo schaffte es dieses Jahr in China und Monaco an die Spitze, der Niederländer Max Verstappen hingegen nur in Österreich. Für Räikkönen, der in Monza nur knapp den Sieg verpasste, hatte es bisher immer nur für den zweiten oder dritten Platz gereicht.

Mit 256 Punkten ist Hamilton derzeit an der Spitze der Fahrerwertung. Vettel folgt im Klassement als Zweiter mit 226 Punkten. Trotz dreimaligem Ausfallen besetzt der finnische Ferrari-Star Räikkönen derzeit mit 164 Punkten die den dritten Platz, dicht gefolgt von Bottas (159 Punkte) und Verstappen (130 Punkte).

Nachdem nun zwei Drittel der Grand Prix gefahren wurden, deutet vieles darauf hin, dass auch in diesem Jahr der Titel wieder an einen der Top Positionierten gehen wird. Ob Hamilton dabei seinen Titel von 2017 verteidigen kann, oder der Sieg doch an Vettels und Räikkönens Scuderia Ferrari Team geht wird sich in den nächsten spannenden Grand Prix Rennen entscheiden.

Hockenheimring auch nächstes Jahr wieder dabei

Am 22. Juli dieses Jahres fand der Große Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg statt.

Der Hockenheimring bietet 4.574 km Rennstrecke

Der Hockenheimring bietet 4.574 km Rennstrecke (Bildquelle: Klassik Motorsport)

Erstmals wurde der Ring 1970 als Rennstrecke für den GP genutzt, von 1977 bis 2012 dann mit nur wenigen Ausnahmen fast jedes Jahr. 2015 und 2017 gab es keinen Großen Preis von Deutschland, in den Jahren dazwischen fand dieser auch auf dem Hockenheimring statt.

Jedoch endete der Vertrag zwischen Hockenheimring und der Formel 1 in diesem Jahr und lange war unklar, wo der GP 2019 stattfinden würde. Die neuen Formel-1-Besitzer Liberty Media zeigten sich zunächst wenig interessiert an den deutschen Rennstrecken.

Vor wenigen Tagen jedoch kam es schließlich zur Einigung und zu erneutem Vertragsabschluss. So soll der Große Preis von Deutschland 2019 am 28. Juli stattfinden.