Samstag, 20. April 2024

Flutkatastrophe: Glücksspiel-Riese Gauselmann versorgt Haushalte mit Strom

Überschwemmung Straßenschild

Der deutsche Glücksspiel-Gigant Gauselmann hat 15 von der fortdauernden Flutkatastrophe betroffenen Haushalten in Wisskirchen (Euskirchen) ein Notstromaggregat zur Verfügung gestellt.  Wie der Konzern in seiner Pressemitteilung vom Mittwoch erklärt, hätten die Menschen dort tagelang ohne Strom ausharren müssen.

Bereits seit Wochen haben die Menschen in mehreren Städten und Dörfern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit den verheerenden Folgen der Flutkatastrophe zu kämpfen. Während staatliche Hilfen den Angaben der Betroffenen zufolge oft zu spät oder nicht in ausreichendem Maße kommen, engagieren sich immer mehr private Personen und Konzerne, um direkt vor Ort zu helfen.

Gauselmann-Tochterunternehmen hatte mehr Glück

Die Gauselmann-Gruppe ist nun auf den Hilfszug aufgesprungen, wenn auch der eigenen Schilderung zufolge eher durch Zufall. So habe der Konzern ursprünglich befürchtet, dass eines der eigenen Tochterunternehmen, die GeWeTe Geldwechsel- & Sicherheitstechnik GmbH in Mechernich, seinerseits durch die starken Unwetter beschädigt worden sei.

Ausgerüstet mit einem Notstromaggregat hätten sich Dirk Beste und Robert Sievers von Merkur Immobilien ins Katastrophengebiet begeben, um zu ihrer Erleichterung festzustellen, dass das Gerät vor Ort nicht benötigt werde.

Dass das Notstromaggregat anderswo jedoch dringend benötigt werde, habe auf der Hand gelegen. Die Männer hätten daher eine örtliche Hilfsorganisation kontaktiert, um das Gerät jenen zur Verfügung zu stellen, die es am nötigsten bräuchten.

Angenommen habe das Gerät schließlich die Feuerwehr von Wisskirchen. Diese habe das Gerät mit 15 Haushalten verbunden, die aufgrund des fortwährenden Starkregens noch immer ohne Strom gewesen seien. Die Dankbarkeit über die Nothilfe durch Gauselmann sei enorm gewesen. Beste kommentiert:

Die Dankbarkeit der Menschen, wenn man ihnen das Kabel durch das Fenster gereicht hat, werde ich nicht vergessen.

Den Menschen vor Ort, die tagelang auf Licht, Kühlschrank, Wasserkocher und andere im Alltag benötigte Dinge hätten verzichten müssen, sei somit zumindest „ein Stück Normalität“ zurückgegeben worden.

Private Hilfe, wo der Staat versagt?

Die beiden Gauselmann-Gesandten scheinen Berichten zufolge nicht die einzigen nicht-staatlichen Personen zu sein, die direkt vor Ort dort mit anpacken, wo es am nötigsten ist. So berichtet der deutsche Journalist Martin Lejeune seit einigen Wochen von den Erlebnissen der Betroffenen vor Ort. Das gesamte Ausmaß der Zerstörung ist in diesem Video zu sehen.

Trotz dem mittlerweile erfolgten Einsatz von Bundeswehr und THW hätten viele Menschen beklagt, vor allem in den ersten Tagen im Stich gelassen worden zu sein, so Lejeune.

Mittlerweile erhielten die Betroffenen von vielen Seiten tatkräftige Unterstützung. Die Wiederaufbauarbeiten würden jedoch ohne Zweifel noch sehr lange dauern. Hilfe wie die von Gauselmann dürfte daher auch weiterhin willkommen sein.