Freitag, 26. April 2024

Gleichstellung im Fußball: UEFA und EU intensivieren Zusammenarbeit

EU-Kommissarin für Gleichstellung Helena Dalli Die EU-Kommissarin für Gleichstellung Helena Dalli arbeitet mit der UEFA in Sachen Gleichheit im Fußball zusammen. (Bild: Flickr/European Parliament; CC BY 2.0)

Die EU-Kommissarin für Gleichstellung Helena Dalli und der UEFA Präsident Aleksander Čeferin haben sich darauf geeinigt, künftig stärker zusammenzuarbeiten. Ziel der intensivierten Partnerschaft sei es, Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion im Fußball zu fördern. Dies teilte die Europäische Fußball-Union (UEFA) am gestrigen Dienstag in einer Presseerklärung mit.

Die UEFA Women’s EURO 2022 habe gezeigt, dass der Fußball dazu dienen könne, der Diskriminierung entgegenzuwirken und Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion zu fördern. Dafür sei allerdings die Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. Daher verpflichteten sich die UEFA und die Europäische Kommission, ihre Anstrengungen diesbezüglich gemeinsam zu intensivieren. Eine offizielle Kooperationsvereinbarung sei bereits Anfang Juni unterzeichnet worden.

Gleichstellung auf sportlicher und politischer Ebene fördern

Die UEFA wolle sich konkret dafür einsetzen, die Gleichheit im Rahmen der Männer-EM 2024 sowie der Frauen-EM 2025 zur fördern.

Die UEFA setzt sich nicht nur für Gleichstellung im Sport ein, sondern auch gegen Diskriminierung und Cybermobbing im Fußball. Im Juli ging im Rahmen des UEFA-Engagements eine fünfteilige Dokuserie „Outraged“ an den Start, die sich mit den Themen Rassismus, Sexismus, Diskriminierung von Flüchtlingen sowie Homophobie auseinandersetzt.

Dabei kommen internationale Fußball-Stars wie Paul Pogba, Megan Rapinoe oder Moise Kean zu Wort, die von ihren Standpunkten und Erlebnissen berichten.

Auf Ebene der Politik würden sich sowohl Dalli als auch Čeferin innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten für „strukturierte Arbeitsbeziehungen“ einsetzen und Dialoge zwischen EU-Institutionen und nationalen Behörden anregen.

Dalli erklärte:

„Fußball ist für Millionen von Menschen in Europa ein wichtiger Lebensinhalt. Sport hat nicht nur die Kraft, Barrieren zu überwinden, sondern auch Brücken zu bauen. Gemeinsam mit der UEFA machen wir unseren Standpunkt deutlich: Wir sagen Nein zu allen Formen von Diskriminierung und Hass und werden den Fußball gemeinsam dafür nutzen, die Welt zu gestalten, in der wir alle leben möchten.“

Wie der Weg zur Gleichstellung im Fußball aussehen kann, machte zuletzt der spanische Fußballverband RFEF deutlich. Im Juni gab er bekannt, dass die Fußballerinnen der spanischen Frauen-Nationalmannschaft nun die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen erhalten. Ähnliche Vereinbarungen gibt es in Ländern wie Brasilien, Dänemark, England und Norwegen.

In Deutschland dagegen ist die „Gender Pay Gap“ zwischen den Nationalmannschaften im Fußball nach wie vor hoch. Ob Initiativen wie die der UEFA und der EU künftig etwas ändern werden, wird sich zeigen.