Samstag, 27. Juli 2024

Glücksspiel-Ausstellung in Leipzig: Der Geschichte der Würfel auf der Spur

Würfel Auf der Ausstellung in Leipzig tauchen Besucher in die Geschichte der Würfel ein. (Bild: Pixabay/Coco Zinva)

Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig eröffnet in dieser Woche eine Ausstellung, die die 5000-jährige Geschichte des Würfels präsentiert. Dabei zeigt der Würfelsammler Jakob Gloger seine private Würfelsammlung, die zu den umfangreichsten der Welt zählt.

Die Sonderausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, die in der Gegenwart beginnt und bei den Anfängen des Würfels endet. Dabei steht das moderne Würfeldesign ebenso im Zentrum wie antike Schätze, zu denen die Wurfstäbchen im Alten Ägypten gehören.

Der Würfel gilt als eines der ältesten Spiel-Kulturgüter der Menschheit. Als frühe Version gilt der sogenannte Zählknochen, der beispielsweise bei dem antiken ägyptischen Brettspiel Senet zum Einsatz kam. Für das Glücksspiel Senet sind Belege seit rund 3.000 v. Chr. vorhanden. Es handelt sich dabei um ein Brettspiel, das jedoch nicht nur der Unterhaltung diente, sondern dem auch eine religiöse Bedeutung zugeschrieben wurde. Die genauen Regeln sind nicht überliefert, jedoch sind zahlreiche Senet-Spielbretter zusammen mit den Spielfiguren noch heute in Museen zu bewundern.

Mit „Mensch ärgere Dich nicht“ begann die Sammelleidenschaft

Am Abend des Eröffnungstages, am kommenden Mittwoch, wird Sammler Gloger mit dem Kurator Tim Rood bei der Kuratorenführung zusammentreffen. Die Sammlung Glogers umfasse dem New-Portal Tag24 zufolge mittlerweile 10.000 Würfel, die beispielsweise aus Gold, Silber, Edelsteinen, Holz, Kork oder gar Knochen bestehen.

Der Sammler erklärt:

„Der Würfel zählt mit zu den ältesten Spielzeugen überhaupt. Man vertrieb sich mit ihm die Zeit, wagte Glücksspiele, die oftmals über Leben, Tod oder Reichtum entschieden.“

Die Geschichte der Sammelleidenschaft Glogers reicht bis in die Kindheit zurück. So habe er, wie er der Leipziger Volkszeitung anlässlich einer Würfelausstellung in Grimma erklärte, mit der Familie „Mensch ärgere Dich nicht“ lieber gespielt, statt den Fernseher einzuschalten.

Bereits als Siebenjähriger habe er seine ersten Würfel-Schätze in Setzkästen gesammelt. Heutzutage werde er vor allem auf Trödelmärkten, in Antiquitätengeschäften und in Souvenirläden fündig.

Seine Sammelobjekte können bei der Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig nicht nur betrachtet, sondern bei Aktiv-Führungen auch angefasst und getestet werden. Für den 7. Mai sei sogar eine Lange Nacht der Spiele im Museum geplant.

Interessierte können die Ausstellung vom 13. April bis zum 18. September 2022 besuchen.