Sonntag, 06. Oktober 2024

Ibiza-Affäre: Glücksspiel-Woche in der Causa Casinos

Tisch

Das Glücksspiel steht diese Woche bei den Untersuchungen um die Causa Casinos und die Ibiza-Affäre im Mittelpunkt. Dabei soll es vor allem darum gehen, inwieweit Novomatic Einfluss auf die Glücksspiel-Gesetzgebung habe nehmen wollen.

Novomatic-Manager Alexander Legat, Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Oswald und Peter Barthold, ein ehemaliger Geschäftspartner des Glücksspielkonzerns, sollen am Dienstag und am Mittwoch vor dem Untersuchungs-Ausschuss aussagen. Thematisiert werde weiterhin der Einfluss des Staatssekretärs Hubert Fuchs (FPÖ), der für das Glücksspiel zuständig gewesen sei.

Im Fokus stehe der Vorwurf, dass die FPÖ der Novomatic AG vorteilhafte Glücksspielgesetze versprochen habe. Im Gegenzug habe der Glücksspielkonzern die Bestellung von FPÖ-Mann Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos Austria unterstützt.

Masterplan für Novomatic zur Beeinflussung von Politikern

Der österreichische Unternehmer und PR-Berater Peter Hochegger soll laut einem heute in der Kronen Zeitung veröffentlichten Artikel bereits 2005 einen Masterplan für den Glücksspiel-Giganten Novomatic entwickelt haben, der die Beeinflussung der Politiker zum Ziel gehabt habe.

So soll Hochegger gegenüber der Kronen Zeitung gesagt haben:

Es hat mich fasziniert, Pläne zu entwickeln, damit auch Gesetze geändert werden können. Und ich habe auch viel Geld damit verdient.

Fokussiert habe sich Hochegger damals auf den jungen FPÖ-Politiker Strache, denn er sei der kommende Mann bei der FPÖ gewesen. Die Absicht von Novomatic sei der Sturz des Monopols der Casinos Austria gewesen.

Raiffeisen-Boss Christian Konrad sowie SPÖ-Kandidat Alfred Gusenbauer hätten laut Krone als Verbündete fungiert, um das Anliegen Novomatics umzusetzen. Novomatic-Generalsekretär Stefan Krenn habe ebenfalls eine bedeutende Rolle gespielt. Er sei am Mittwoch auch zum U-Ausschuss geladen.

Entsprach die Aussage der CASAG-Chefin vor dem U-Ausschuss den Tatsachen?

Weitere brisante Neuigkeiten wurden am heutigen Montag von der österreichischen Kronen Zeitung gemeldet. Laut dem Nachrichtenmagazin habe die Generaldirektorin der Casinos Austria, Bettina Glatz-Kremsner, auf der 14. Sitzung des Ibiza-U-Ausschusses am 10. September ausgesagt, nie über den ehemaligen Casino-Vorstand Peter Sidlo gesprochen zu haben.

Jetzt seien Kurznachrichten aufgetaucht, die belegen sollen, dass Glatz-Kremsner sich doch mit dem ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache über Sidlo ausgetauscht habe.

Sie habe zudem von dem Deal gewusst, Sidlo als Finanzvorstand zu benennen. Beim U-Ausschuss sagte Glatz-Kremsner allerdings, sie habe dies aus den Medien erfahren.

Ein Chatverlauf zwischen Strache und Glatz-Kremsner vom Januar 2019, der der Kronen Zeitung vorliege, soll das Gegenteil belegen.

Strache schrieb:

Hallo liebe Bettina! Hoffe, es geht dir gut. Bezüglich Peter Sidlo ist alles auf Schiene! Danke für deine Unterstützung! Lg HC.

Glatz-Kremsner habe laut Kronen Zeitung wie folgt geantwortet:

Lieber Heinz, das freut mich und Unterstützung sehr gerne und aus Überzeugung! Liebe Grüße und alles Liebe für dein Familien-Glück – Bettina.

Strache habe ihr daraufhin geschrieben, dass er sich auf die Zusage bezüglich Peter Sidlo verlasse, woraufhin Glatz-Kremsner ihn diesbezüglich um ein Telefongespräch gebeten habe.