Mittwoch, 24. April 2024

Covid in Thailand: Premierminister kündigt hartes Vorgehen gegen illegale Glückspielstätten an

COVID-Schild geschlossen Thai

Der Premierminister von Thailand Prayut Chan-o-cha hat angekündigt, verstärkt gegen illegale Spielhallen im Land vorgehen zu wollen. Er reagierte damit auf Warnungen von Medizinern, nach denen geheime Glücksspiel-Treffen für den jüngsten Anstieg der COVID-19-Fallzahlen mitverantwortlich sein könnten.

Behördenübergreifende Zusammenarbeit

Chan-o-cha gab gestern bekannt, im Angesicht der aktuell massiv steigenden Corona-Zahlen im Land verstärkt gegen illegale Glücksspielstätten vorzugehen.

Hierzu würden Polizei und Ermittler der Strafverfolgungsbehörde Department of Special Investigations sowie Vertreter von Anti-Geldwäsche- und Anti-Korruptionsstellen künftig enger zusammenarbeiten. Den Ermittlern, so Chan-o-cha, habe er geraten, hart durchzugreifen.

Glücksspiel ist in Thailand mit Ausnahme von Pferdewetten und staatlicher Lotterie verboten. Nichtsdestotrotz konnte lange landesweit in Spielsalons, die mehr oder minder im Geheimen florieren, gespielt werden.

Der Schritt des Premiers folgt nur einen Tag auf ein öffentliches Statement seines Stellvertreters. Prawit Wongsuwon hatte am Montag wiederholten eindringlichen Warnungen von Medizinern eine Absage erteilt.

Während die Ärzte in den verbotenen Treffen zu Baccarat und Co. einen besonders einfachen und effektiven Verbreitungsweg für das Virus sehen, hatte Wongsuwon erklärt, keine Kenntnis von illegalem Glücksspiel zu haben. So hätten die Behörden das illegale Spiel zumindest in Bangkok bereits zuvor vollständig unterbunden, weswegen aktuell keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen seien.

Risikofaktor Mobilität

Andere Stimmen, unter anderem aus den Krankenhäusern, widersprachen. So sei sehr wohl nachzuvollziehen gewesen, dass sich Personen während des Besuchs von Glücksspielstätten unter anderem in Pattaya und Bangkok angesteckt hätten.

Ein Sprecher des zuständigen thailändischen Centre for COVID-19 Situation Administration (CCSA) verwies auf einen COVID-19-Ausbruch in einer Spielstätte in der östlichen Provinz Rayong. Mittlerweile sei davon auszugehen, dass Neuinfektionen in 15 weiteren Provinzen auf ebendiese Location zurückzuführen seien. Das Problem liege in der großen Mobilität der Spieler:

Spieler besuchen nicht nur einen Ort. Wenn sie in einer Spielhalle verlieren, ziehen sie weiter und versuchen ihr Glück in der nächsten.

Premierminister Chan-o-cha kündigte in seiner jüngsten Mitteilung jedoch nicht nur harte Konsequenzen für Betreiber von Glücksspielstätten an. Zugleich forderte er alle Personen, die sich kürzlich mit anderen zum illegalen Spiel getroffen hätten, dazu auf, sich dem staatlichen COVID-19-Testsystem zu unterziehen. Im Gegenzug sicherte er ihnen Straffreiheit zu.