Donnerstag, 10. Oktober 2024

Kein Glücksspiel mehr bei Trauerfeiern auf den Philippinen

Friedhof Philippinen

Auf den Philippinen intensiviert die Regierung ihren Kampf gegen das Glücksspiel. Die Polizeibehörde von Manila verkündete nun, dass das Glücksspiel bei jeder Form von Trauerfeier in der Stadt verboten werde.

Am Montagmorgen war es Debold Sinas, Chef des National Capital Region Police Office (NCRPO), der Hauptstadtpolizei von Manila, höchstpersönlich, der die neue Einschränkung des Glücksspiels auf den Philippinen bekanntgab.

Glücksspiel als Einnahmequelle für trauernde Familien

Sinas erklärte die Verschärfung der Richtlinien als Teil des Kampfes der Regierung unter Präsident Rodrigo Duterte gegen das Glücksspiel im Land.

Dies schließe auch die auf den Philippinen überaus populären und auf Trauerfeiern oftmals anzutreffenden Spiele Sakla, Pusoy, Tong-its sowie Bingo ein. Diese werden in dem Land von den Familienangehörigen der Verstorbenen rund um Beerdigungen gespielt, um der Toten zu gedenken.

Darüber hinaus werden die meist niedrigen Einnahmen von den Spielteilnehmern vielfach genutzt, um die Beerdigungskosten zu finanzieren. Damit sei nun Schluss, kündigte der hohe Polizeifunktionär an.

Manilas Polizei hat ihren Feldzug gegen das Glücksspiel verschärft, nachdem in den Medien Berichte über Polizeioffiziere aufgetaucht waren, die Bestechungsgelder von Glücksspiel-Organisatoren angenommen haben sollen. Allein in den ersten Wochen des neuen Jahre führte die Korruption zu zahlreichen Verfahren gegen Beamte.

Künftig werde die Befolgung der neuen Richtlinie strengstens kontrolliert, so Sinas. Wer sich widersetze, müsse mit Beschlagnahmung der Spielutensilien, Hausdurchsuchungen oder gar Verhaftung rechnen.

Ein Vermittler für die Trauernden

Allerdings schlug Sinas auch versöhnliche Töne an. So sei geplant, einen Mediator einzusetzen, der das Gespräch mit trauernden Familien suchen solle. Der Polizeikommandant erklärte dazu:

Sinn und Zweck ist, zu zeigen, dass wir die Toten und Trauernden nicht missachten. Deshalb müssen unsere Befehlshabenden zuerst mit den involvierten Parteien sprechen.

In der Vergangenheit hatte es bereits zahlreiche Versuche gegeben, das Glücksspiel an den Feiertagen zu verbieten. Diese seien jedoch allesamt gescheitert, da die Verbote von den örtlichen Behörden nie wirksam umgesetzt worden seien.

Es wird sich zeigen, ob die neue Herangehensweise Erfolg haben wird. Erst letzte Woche waren zehn Polizeioffiziere ihrer Ämter enthoben worden, weil sie die Glücksspielaktivitäten in ihren Bezirken nicht erfolgreich genug eingedämmt hatten.