Donnerstag, 28. März 2024

Las Vegas: Magier-Legende Siegfried Fischbacher an Krebs gestorben

Statue von Siegfried und Roy in Las Vegas

Der bekannte Zauberkünstler Siegfried Fischbacher ist in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 81 Jahren an Krebs gestorben. Dies teilte Fischbachers Sprecher Dave Kirvin gestern dem Las Vegas Review-Journal [Link auf Englisch] mit.

Fischbacher, der als Teil des Magier-Duos Siegfried und Roy weltbekannt wurde, sei in seinem Anwesen in Las Vegas verstorben, erklärte Fischbachers Schwester Margot gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Erst zu Beginn der Woche hatten Medien darüber berichtet, dass der gebürtige Rosenheimer unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs leide und deshalb gepflegt werde.

Durch Shows mit weißen Tigern und Löwen erlangten Siegfried und Roy in Las Vegas Kultstatus. Die Laufbahn des Duos endete im Jahre 2003 tragisch, nachdem Roy während einer Vorstellung von einem Tiger attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt wurde.

In Las Vegas eine Legende

Zusammen mit seinem Partner Roy Horn, der im vergangenen Mai im Alter von 75 Jahren an den Folge einer Corona-Erkrankung gestorben war, gelang Fischbacher in der Glücksspielmetropole Las Vegas eine erfolgreiche Karriere.

Fischbacher wurde im Jahre 1939 in Bayern geboren. Seine Karriere begann er 1960 mit Auftritten auf Kreuzfahrtschiffen, wo er auch seinen späteren Partner Roy Horn kennenlernte. Ab den 70er-Jahren waren die Entertainer mit Engagements in den USA aktiv, wo sie mit eigenen Show-Programmen Erfolge feierten. Allein die Show „Beyond Belief“, die von 1981 bis 1988 im Hotel-Casino New Frontier gespielt wurde, sollen 3 Millionen Zuschauer besucht haben.

Markenzeichen der Illusionisten waren spektakuläre Tricks mit seltenen Wildtieren und Menschen. In ihren Programmen ließen sie Elefanten von der Bühne verschwinden und brachten Personen zum Schweben. Die kuriosen Tricks ermöglichten den Tier-Dompteuren eigene Shows in großen Casinos wie dem MGM Grand und dem The Mirage.

Als Publikums-Magneten gehörten Siegfried und Roy schnell zu den begehrtesten Live-Entertainern der USA und gelangten zu Reichtum. Der Nachlass des Duos, der unter anderem dem Schutz seltener Tiere zugutekommen soll, betrage Medienberichten zufolge geschätzte 185 Millionen Euro.

Anteilname an Siegfrieds Tod groß

In Fischbachers Wahlheimat Las Vegas hat der Tod des Magiers für Bestürzung und große Anteilnahme gesorgt. In einer Pressemitteilung würdigte Nevadas Gouverneur Steve Sisolak Fischbacher als „Meister des Unmöglichen“.

Carolyn Goodman, die Bürgermeisterin von Las Vegas, lobte Fischbachers große Verdienste für die Stadt:

„Wir sind bestürzt darüber, unseren wundervollen Freund und sensationellen Entertainer Siegfried verloren zu haben. Alle, die in die Stadt kamen, forderten ‚Ich muss Siegfried und Roy‘ sehen. Sie haben Las Vegas bekannt gemacht, nicht nur als spektakuläre Illusionisten, sondern als Züchter, Trainer und Pfleger königlicher Katzen (…).

Der Casino-Betreiber MGM Resorts International drückte in einem Statement ebenfalls seine tiefe Trauer über den Verlust von Siegfried aus. Laut dem Glücksspielkonzern werde es nie wieder ein Duo wie Siegfried und Roy geben.