Mittwoch, 24. April 2024

Nun doch wieder Glücksspiel? MontanaBlack plant Auswanderung nach Malta

MontanaBlack auf Twitch

Der deutsche Twitch-Streamer MontanaBlack ist in der Vergangenheit wegen seines Glücksspiel-Contents häufig kritisiert worden. Seiner Community hatte er im Januar vergangenen Jahres noch erklärt, er bereue es, Online-Casino-Content gestreamt zu haben. Nun erwägt er Medienberichten zufolge dennoch, Deutschland zu verlassen und in die Glücksspiel-Metropole Malta auszuwandern. Dabei seien Casinos, wie er in seinem neuesten Stream verrät, durchaus ein Grund für Malta als mögliche neue Heimat.

Wie der 33-jährige Marcel Eris alias MontanaBlack seiner Community am Dienstag auf Twitch erklärte, sehe er sich regelrecht zum Auswandern gezwungen. Grund hierfür sei die Rundfunklizenz, die nun für Streamer verpflichtend sei.

Am 7. November hat der neue Medienstaatsvertrag den Rundfunkstaatsvertrag abgelöst. Ziel war es, die Grenzen zwischen den Medienformen aufzuweichen und so die Medienordnung zu modernisieren. Dies hat zur Folge, dass für Livestreamer, beispielsweise auf Twitch oder YouTube, nun die gleichen Normen wie für das Fernsehen gelten. Streamer, die im Durchschnitt mehr als 20.000 Zuschauer haben, sind demnach lizenzpflichtig. Die Kosten hierfür liegen zwischen 1.000 und 10.000 Euro. Wie die Rechtsanwälte Wilde Beuger Solmecke berichten, seien die konkreten Gebühren vom Verwaltungsaufwand und dem wirtschaftlichen Wert des Unternehmens abhängig. Bei reinen Internetangeboten sei mit Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro zu rechnen.

Allerdings gibt es nur wenige deutsche Streamer, die tatsächlich eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 20.000 haben und für die damit die Rundfunklizenz verpflichtend wird. Viele versuchen mittlerweile außerdem, den Durchschnitt zu drücken, beispielsweise indem sie die Nacht hindurch Wiederholungen streamen und so ihre durchschnittliche Zuschauerzahl verringern.

Lieber auswandern als Gebühren zu zahlen

Um das zu umgehen, schlägt MontanaBlack vor, dass alle Streamer mit Millionenpublikum ins Ausland ziehen. Er selbst, so seine Worte, käme nur schlecht mit Veränderungen klar, sehe sich aufgrund der deutschen Gesetze aber geradezu zu einem Umzug gezwungen.

Er erklärte:

Ich werde mir nicht das nehmen [lassen], was ich mir acht Jahre aufgebaut habe, von irgendeinem Gesetz, was mir auf meine Augenbrauen gedrückt wird. Das werde ich nicht mit mir machen lassen.

Malta sei schön. Und, so scherzhaft, man könne Casinos streamen. Noch im vergangenen Jahr dagegen hatte MontanaBlack in einem Video erklärt, es sei einer seiner größten Fehler gewesen, Online-Casino-Content veröffentlicht zu haben.

In einem YouTube-Stream sagte er hierzu:

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich dadurch, dass ich damals Casino-Content im deutschen Raum mit so einer Reichweite gebracht habe, sehr viele Leute auf Twitch gebracht habe, die irgendwie unerträglich sind. […] Ich habe für mich den Punkt erreicht, an dem ich mich frage: War das so gut, dass du Casino-Content gebracht hast? Weil du hast mit Sicherheit auch sehr viele in die Spielsucht reingebracht.

Nun jedoch scheint er dennoch erneut mit Casino-Content zu liebäugeln. Malta sei eine „kleine, süße Insel“ und „mit Casino und so“ sei dort alles entspannter. Ein Flug dauere nur drei Stunden. Das entspreche der Fahrtzeit von Hamburg nach Köln.

„Nur mal interessehalber“ habe er sich in den vergangenen Tagen auch schon Wohnungen auf Malta angesehen. Er selbst wolle den Umzug nicht, jedoch setze ihm der deutsche Staat die „Pistole auf die Brust“ und auch seine Familie hätte für eine solche Entscheidung Verständnis.

Ob ein Umzug nach Malta inklusive der Reisekosten für regelmäßige Besuche in Deutschland allerdings tatsächlich günstiger wären als eine Zahlung der Rundfunklizenz, bleibt zu bezweifeln.