Freitag, 29. März 2024

Neues „Eurovegas“ in Madrid: Casino-Resort mit Erfolgschancen?

Casino-Resort in Madrid, Pläne der Cordish Group Der US-Konzern Cordish hat Pläne für ein neues "Eurovegas" in Spanien. (Pressebild: The Cordish Companies)

Das US-amerikanische Unternehmen The Cordish Companies hat Pläne zur Errichtung eines neuen Unterhaltungs- und Glücksspiel-Resorts im spanischen Madrid vorgelegt. Dies ist nicht der erste Versuch, in Spanien ein riesiges „Eurovegas“ zu errichten. Wie aus einer aktuellen Exklusiv-Meldung der Zeitung La Información hervorgeht, könnte das Projekt unter der jetzigen Regierung der autonomen Gemeinschaft Madrid nun jedoch von Erfolg geprägt sein.

Die Pläne für das Casino-Resort soll der Konzern bei den zuständigen Behörden in Madrid bereits Anfang Juni eingereicht haben. Ob die entsprechende Genehmigung für den Bau des Casino-Resorts erteilt werden, gilt allerdings als unsicher.

Auf seiner Unternehmensseite stellt die Cordish-Gruppe das sogenannte „Live! Resorts Madrid Spain“ als gemischtes Unterhaltungsprojekt vor und erklärt:

„Das Projekt wird Hotels, Tagungs- und Kongresseinrichtungen, Restaurants, Unterhaltungs- und Glücksspielangebote, Veranstaltungsorte, ein Broadway-Theater sowie ein Theater, Büroflächen und mehr umfassen.“

Vorherige Versuche vom Scheitern geprägt

Entstehen soll der Komplex Medienberichten zufolge auf einem 134 Hektar großen Grundstück in der Nähe von Torres de la Alameda, östlich von Madrid gelegen.

Das nun geplante Live! Resorts Madrid Spain stellt nicht den ersten Versuch dar, ein derartiges Casino-Resort in die zentralspanische Region zu bringen. Die Cordish-Gruppe legte bereits 2016 Pläne für ein derartiges Mega-Resort in Torres de la Alameda vor. Die Madrider Regierung unter Cristina Cifuentes lehnte dieses jedoch ab. Vier Jahre zuvor hatte Sheldon Adelson ebenfalls einen Versuch gestartet, ein „Eurovegas“ nach Madrid zu bringen, zog seinen Vorschlag jedoch schließlich zurück.

Ob die Pläne der Cordish-Gruppe nun genehmigt werden könnten, gilt bislang nicht als einschätzbar. Dies hätten La Información zufolge auch der Rechtsvertreter des Unternehmens, die Anwaltskanzlei Díaz Arias, und der Bürgermeister von Torres de la Alameda, Carlos Sáez, bestätigt.

Politischer Wind weht günstig

In einem Gespräch mit den Journalisten habe Bürgermeister Sáez jedoch erklärt, er habe den Eindruck, die Regionalregierung stehe dem Projekt positiv gegenüber.

Der Moment, in dem die Cordish-Gruppe ihr Projekt zur Genehmigung einreicht, scheint mit Bedacht gewählt. Da im Mai 2023 erneute Wahlen in Madrid anstehen, soll die jetzige Regierungschefin Isabel Ayuso Medienberichten zufolge derzeit versuchen, so viele Investoren wie möglich anzulocken und so die Wähler wohlgesinnt zu stimmen.

Isabel Ayuso, Regierungschefin von Madrid

Die Amtszeit Isabel Ayusos ist von Korruptions-Skandalen geprägt. (Bild: Flickr/EPP Group in the CoR)

Ayusos bisherige Regierungszeit war von zahlreichen Skandalen erschüttert, die die Wahlen beeinflussen könnten. Sie sah sich zuletzt zum Beispiel dem Maskenskandal ausgesetzt.

Die positive Einstellung der Regierung ebne den Weg dafür, dass das Projekt innerhalb der gesetzlichen Fristen die hohen bürokratischen Hürden überwinden könne. Ob es letztendlich tatsächlich zum „Ja“ kommen wird, wird sich allerdings noch zeigen. Schließlich fällt bei der Entscheidung für oder gegen ein „Eurovegas“ der technische Bericht der zuständigen Behörde schwerer ins Gewicht als das Ermessen von Politikern.