Dienstag, 23. April 2024

Glücksspiel-Konzern Novomatic baut 120 Jobs ab

Novomatic Hauptstandort

Das österreichische Glücksspiel-Unternehmen Novomatic wird an seinem Hauptsitz in Gumpoldskirchen 120 Stellen abbauen. Grund seien die massiven Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie, die die Branche wirtschaftlich schwer getroffen habe. Das hat der Konzern am Mittwoch bekanntgegeben.

Die betroffenen Mitarbeiter seien gestern informiert und der österreichischen Arbeitsagentur, dem Arbeitsmarktservice, gemeldet worden, berichtet Der Standard. Es solle ein Sozialplan mit einer Telefonhotline und Beratungsangeboten erstellt werden.

Der Novomatic-Konzern beschäftigt weltweit rund 22.500 Angestellte. Davon arbeiten 3.100 in Österreich. Der Hauptstandort Gumpoldskirchen hat 1.200 Mitarbeiter. Jeder Zehnte ist nun von den dortigen Sparmaßnahmen betroffen.

Umsatzeinbrüche und Kurzarbeit

Bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr musste Novomatic die Belegschaft in Kurzarbeit schicken, da die konzerneigenen Admiral-Spielhallen schließen mussten und die Produktion heruntergefahren wurde.

Nachdem die Novomatic-Mitarbeiter Anfang Oktober ihre Tätigkeit wieder regulär aufgenommen hatten, wurde nun ein zweiter Lockdown in vielen europäischen Ländern beschlossen.

Dies bedeutet eine erneute Schließung der Spielstätten in Österreich, Deutschland, England, Italien, Spanien und in den Niederlanden. Betroffen von der Krise ist aber auch der Verkauf von Spielgeräten und Sicherheitstechnologie an Casinos. So kann Novomatic derzeit auch seine Großkunden in den USA nicht bedienen.

Doch auch als die Spielstätten im Sommer geöffnet waren, mussten die Betreiber mit den strengen Schutzmaßnahmen wie Abstandsregelungen, Beschränkung der Kundenanzahl und verkürzte Öffnungszeiten kämpfen. Zudem mussten Investitionen getätigt werden, um die Hygienevorgaben erfüllen zu können.

In einer Stellungnahme des Konzerns heißt es:

Auch Novomatic musste zahlreiche Spielstätten und Casinos schließen und in einigen Ländern wurden die Märkte immer noch nicht ganz geöffnet bzw. schon wieder geschlossen. Darüber hinaus zeigen Umsatzeinbrüche von bis zu 80 Prozent bei internationalen Kunden massive wirtschaftliche Auswirkungen auf das Gaming-Technology-Geschäft und damit auch den Standort Österreich.

Für neue Hoffnung dürfte allerdings die kürzlich erteilte Sportwetten-Lizenz in Deutschland sorgen. Novomatics Tochtergesellschaft Admiral Sportwetten GmbH mit Sitz in Rellingen, Schleswig-Holstein, hat als eines der ersten Unternehmen vom Regierungspräsidium Darmstadt eine Konzession erhalten.

Dies sei ein wichtiger Schritt, um den Online-Bereich weiterhin ausbauen zu können, erklärte der Admiral-CEO Jürgen Irsigler.