Donnerstag, 05. Dezember 2024

Olympische Winter­spiele 2022: Sport­wetten-Rekorde und Nor­wegen wieder Nr. 1?

Logo Olympische Winterspiele 2022 Bei den Olympischen Winterspielen gibt es 109 Wettkämpfe (Bild: olympics.com)

In Peking haben am Freitag die XXIV. Olympischen Winterspiele begonnen. Bis zum 20. Februar kämpfen über 2.500 Athleten aus 91 Nationen in 109 Wettkämpfen um die begehrten Medaillen. Sportwetten-Experten prognostizieren Rekordumsätze für die Buchmacher, während das Internationale Olympische Komitee (IOC) Maßnahmen ergriffen hat, um Wettbetrug zu verhindern. Derweil gilt Norwegen erneut als Top-Favorit für die Nationenwertung.

Hohe Umsätze erwartet

Der Sportwetten-Dienstleister Digitain erwartet in einer am vergangenen Dienstag präsentierten Analyse, dass die Wettumsätze seiner rund 150 Kunden aus dem Sportwetten-Business ein rekordverdächtiges Niveau erreichen dürften. Digitain gehe davon aus, dass die hohen Wetteinnahmen der Winterspiele von 2018 noch einmal erheblich gesteigert würden.

Zohrab Karapetyan, bei Digitain für Sportwetten zuständig, kommentierte:

Wir freuen uns auf die diesjährigen Olympischen Winterspiele, die die bisher umsatzstärksten Wettspiele sein werden. Wir erwarten eine Rekordzahl von Kunden, die über unser Partnernetzwerk wetten.

Um die gestiegene Nachfrage zu bedienen, habe Digitain acht weitere Sportarten der Olympischen Winterspiele in seine Sportwetten-Plattform integriert. Dazu zählten neben Traditionssportarten wie Bobfahren und Rodeln auch junge Wettbewerbe wie Freestyle Ski.

Damit sei es Spielern erstmals möglich, bei jedem Wettbewerb Wetten zu platzieren. Digitain gehe davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder Wetten auf Eishockey, Biathlon und Curling die größten Umsätze verzeichnen dürften.

Schutz vor Wettbetrug intensiviert

Beim IOC wurde die Betrugsgefahr angesichts steigender Wettumsätze erkannt. Eine zur Verhinderung krimineller Aktivitäten eingerichtete IOC-Abteilung werde die Wettbewerbe genau verfolgen. Gleiches gelte für den Sportwetten-Markt, um bei verdächtigen Aktionen oder außergewöhnlichen Live-Wetten umgehend Alarm auslösen zu können.

Zugleich rief das IOC die Beteiligten zur Achtsamkeit auf. In einem Statement heißt es:

Darüber hinaus ist es verpflichtend, alle Informationen über einen möglichen Integritätsverstoß über die IOC-Integritätshotline zu melden.

Das IOC hole sich für diese Aufgabe Hilfe bei Spezialisten wie dem Datendienstleister Sportradar und der Integritäts-Organisation IBIA. Das Komitee kündigte an, dass es im Verdachtsfall umfassend mit den staatlichen Ermittlungsbehörden kooperieren werde.

Wird Norwegen wieder die Nr. 1?

Eine weitere populäre Wette dürfte die Nationenwertung der Winterspiele betreffen. Hier liegt Norwegen mit einer Quote von 1,13 weit vor den anderen Nationen. Die im Quoten-Ranking folgenden Deutschen und Russen werden mit 8,5, bzw. 11,0 eingeschätzt.

Die Top-Favoriten aus Norwegen haben sich selbst ehrgeizige Ziele gesetzt. So erwartet das Olympische Komitee Norwegens neben der erneuten Führung in der Team-Wertung die Einstellung des aktuellen Medaillenrekords und damit mindestens 32 Podiumsplätze.

Das Marktforschungsunternehmen Gracenote sagte Mitte Januar voraus, dass Norwegens Sportler in Peking sogar 44-mal Edelmetall, darunter 21-mal Gold, gewinnen könnten. Damit würden sie ihre bisherige, bei den Winterspielen in Pyeongchang aufgestellte Bestmarke um fünf Medaillen steigern. Für die im Medaillenspiegel voraussichtlich dahinter rangierenden Nationen Deutschland und Russland prognostiziert Gracenote je etwa 30 Podiumsplätze, darunter elfmal Gold.

Sportlich scheinen die Teilnehmer aus Europas hohem Norden absolut in der Lage, die ambitionierten Ziele zu erreichen oder gar zu übertreffen. Allein im Biathlon und Langlauf könnten dank Stars wie Marie Olsbu Røiseland, Johannes Thingnes Bø und Johannes Høsflot Klæbo weit über die Hälfte der erwarteten Medaillen eingefahren werden.

Allerdings könnte die Corona-Pandemie den sieggewohnten Norwegern einen Strich durch die Rechnung machen. Derzeit befindet sich eine ganze Reihe von Gold-Anwärtern in der Corona-bedingten Quarantäne, unter anderem Langlauf-Star Klæbo.

Bei diesen Betroffenen ist nicht sicher, ob sie in bester Verfassung an die Starts ihrer Wettkämpfe gehen werden. Somit könnte bei Wetten auf das beste Team der Olympischen Winterspiele 2022 noch einmal Spannung aufkommen.