Samstag, 20. April 2024

Online-Glücksspiel in UK gutes Beispiel für erfolgreiche Lizenzierung

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In Großbritannien funktioniert Online-Glücksspiel dank Lizenzen. (Bild: Getty

Der Markt für Online-Glücksspiel im Vereinigten Königreich wächst stetig weiter. Er gilt als einer der am besten regulierten Glücksspiel-Märkte der Welt. Grund dafür ist vor allem das erfolgreiche Lizenzierungsmodell, das in Großbritannien Anwendung findet.

Unter der Kontrolle und Führung der UK Gambling Commission, der britischen Aufsichtsbehörde für Glücksspiel, bietet die Insel die besten Voraussetzungen für eine sichere, seriöse und transparente Spielumgebung. Sowohl Staat als auch Spieler profitieren von den Lizenzen der UK Gambling Commission.

Im Gegensatz zu Großbritannien ist der Online-Markt in Deutschland weniger gut reguliert. In der Bundesrepublik herrscht seit Jahren Ungewissheit, was die Rechtslage für Online-Glücksspiel betrifft. Politik, Länder und Gerichte haben bis heute keine zufriedenstellende und europarechtskonforme Lösung gefunden, die Anbietern eine ehrliche Chance bietet, Spieler schützt, dem Staat Steuereinnahmen beschert und gleichzeitig den illegalen Schwarzmarkt zurückdrängt.

Markt für Online Casinos, Sportwetten und Co. wächst weiter

Fixed-odds betting terminal in Großbritannien

In UK gibt es viele FOBTs (Bild: telegraph.co.uk)

In Großbritannien ist der Markt für Online-Glücksspiel seit Jahren auf Höhenflug. Im Zeitraum von April 2016 bis März 2017 hat der sogenannte Remote Sektor für Online Spiele einen Umsatz von 4,7 Milliarden Pfund erzielt.

Dies entspricht einem Zuwachs von 10,1 % [Seite auf Englisch] im Gegensatz zum Vorjahr. Besonders gefragt sind dabei Online Spielautomaten und virtuelle Kartenspiele. Aber auch Bingo, Lotterien und Sportwetten sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung vieler Briten. Die umstrittenen FOBTs (Fixed-odds betting terminals) machen hingegen auf dem landbasierten Markt einen Großteil des Umsatzes der Branche aus.

Dank der regulatorisch bestimmten Abgaben für den guten Zweck zahlten allein die großen Lotterien von April 2016 bis März 2017 255,6 Millionen Pfund an britische Wohltätigkeitseinrichtungen. Dabei handelt es sich um einen beeindruckenden Anstieg von 20,5 % im Vergleich zum letzten Bemessungszeitraum. Die National Lottery leistet mit 1,5 Milliarden den bei Weitem größten Beitrag zu wohltätigen Zwecken, obwohl die Zahlen hier rückläufig sind.

Aufsichtsbehörde sorgt für Einhaltung der Regeln

Ein Grund für den Erfolg der britischen Glücksspielindustrie sind die strengen Regeln der UK Gambling Commission. Diese sorgt seit 2007 dafür, dass Grundsätze wie verantwortliches Spielen, zuverlässige Zahlungsmethoden, Datenschutz und klare Geschäfts- und Bonusbedingungen sowie ein guter Kundendienst eingehalten werden.

Kommt es zu Verstößen, so greift die Kommission ein, rügt Anbieter, spricht Empfehlungen aus und verteilt zudem saftige Geldstrafen, so wie es zuletzt bei 888 Holdings und William Hill der Fall war. Die beiden Firmen hatten gegen spielerschutzrechtliche Aspekte und Anti-Geldwäsche-Regeln verstoßen und wurden mit Strafzahlungen in Millionenhöhe belegt.

Der Ruf nach solch einer landesweiten Aufsichtsbehörde wird auch in Deutschland immer lauter. Zuletzt forderten die Teilnehmer des 15. Glücksspielsymposiums an der Universität Hohenheim eine Regulierung für den deutschen Online-Markt.

Apps helfen beim Spielerschutz

Selbstsperren App Gamban

Gamban hilft bei Selbstsperren (Bild: gamban.com)

Um problematisches Spielverhalten und Spielsucht zu bekämpfen und Spieler wirksam zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer sogenannten Spielersperre.

Diese kann seitens des Anbieters verhängt oder vom Spieler selbst eingerichtet werden. Die Einrichtung einer Selbstsperre ist mittlerweile auch über Apps für Mobilgeräte und Laptops möglich. Solche Mechanismen sollen dabei helfen, das große Suchtpotenzial, das von ständig verfügbarem Online-Glücksspiel ausgeht, einzudämmen und Spielern ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem sie sich Grenzen setzen können. Ein Experiment der BBC hat jedoch jüngst eklatante Mängel bei der Funktionsweise dieser Sperren zutage gefördert.

Mit Hilfe von Apps wie Gamban, die Spieler auf ihren Computern und Handys installieren können, soll das Problem nun gelöst werden. Gamban ist nicht auf einen Anbieter beschränkt, sondern sperrt den Zugang zu über 40.000 Glücksspiel-Webseiten. Sogar bei eSports greift die Software ein und blockt das sogenannte Skin-betting in den Spielen.

Dieses Frühjahr soll mit Gamstop außerdem ein eigenes Sperrsystem der britischen Glücksspielanbieter auf den Markt kommen, das Spieler für alle unter der UK Gambling Commission lizenzierten Webseiten sperrt. Im Zusammenspiel können Gamban und Gamstop so einen wichtigen Beitrag zum Spielerschutz leisten.