Freitag, 29. März 2024

Nach Corona-Notbremse: Polizeieinsätze gegen Illegales Glücksspiel

Motorhaube eines Polizeiautos

In der vergangenen Woche haben Bundestag und Bundesrat einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt. Die sogenannte „Corona-Notbremse“ regelt Ausgangssperren bei einer Inzidenz über 100. Trotz der neuen Regeln soll die Polizei am Wochenende mehrere Polizeiaktionen gegen das illegale Glücksspiel in Kneipen und einer Wohnung durchgeführt haben.

In Delmenhorst (Niedersachsen, 7-Tage-Inzidenz 165) wurden mehrere Spielgeräte in einer Privatwohnung sichergestellt. Im südhessischen Raunheim (Kreis Groß-Gerau, 7-Tage-Inzidenz 213,6) überprüften Polizeibeamte trotz einer Schließpflicht für Lokale zwei Bars wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels.

Drogen und illegales Glücksspiel in Delmenhorst?

Wie die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch am Montag mitgeteilt hat, ermittle sie wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels gegen einen 24-Jährigen aus der Gemeinde Ganderkesee.

Aufgrund eines anonymen Hinweises seien die Beamten am Freitag auf den Mann aufmerksam geworden. Auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses hätten die Einsatzkräfte später dessen Wohnung und sein Auto durchsucht. Dabei seien in den Räumlichkeiten fünf Geldspielgeräte aufgefunden und beschlagnahmt worden.

Aufgrund der Corona-Pandemie müssen legale Betreiber von Spielhallen und Spielbanken ihre Einrichtungen bereits seit Monaten schließen. Branchenverbände wie die Deutsche Automatenindustrie haben deshalb vor einem Abwandern der Spieler in den illegalen Markt gewarnt.

Zudem sei bei den Beamten, „aufgrund eines szenentypischen Publikumsverkehrs vor Ort, der Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln“ entstanden. Bei der Kontrolle des Mannes sei eine „erhebliche Summe Bargeld in szenentypischer Stückelung festgestellt“ worden. Der Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln habe sich derzeit allerdings nicht bestätigt.

Illegales Glücksspiel: Gastro-Kontrollen in Raunheim

Tipps aus der Bevölkerung haben am Wochenende auch zur Kontrolle zweier Lokale im südhessischen Raunheim geführt. Polizeiinformationen zufolge sei die erste Bar am Samstagabend durchsucht worden. Dabei hätten die Beamten fünf Personen angetroffen. Zudem habe man:

„(…) in den Räumlichkeiten sechs Spielautomaten ohne bzw. mit abgelaufenen Prüfsiegeln festgestellt.“

Gegen alle Angetroffenen habe die Polizei wegen Verstößen gegen geltende Corona-Regeln Anzeigen erstattet. Darüber hinaus seien Platzverweise ausgesprochen worden. Ermittlungen wegen des Verdachts auf unerlaubtes Glücksspiel hielten an.

Doch damit war die Arbeit der Beamten noch nicht abgeschlossen. Nur wenige Stunden später, am Sonntag gegen 1:30 morgens, seien die Gesetzeshüter bei einer Kontrolle auf 12 Personen in der Bar „An der Lache“ in Raunheim aufmerksam geworden.

Diese hätten rund 8.000 Euro Bargeld bei sich geführt. „Gegen alle Anwesenden erstatteten die Beamten Anzeigen wegen der Coronaverstöße“, teilte das Polizeipräsidium Südhessen mit. Ob die Personen ein illegales Glücksspiel abhielten, sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen.