Freitag, 19. April 2024

Luxemburgs Loterie Nationale feiert Erfolge trotz steigender illegaler Konkurrenz

Lottokugeln und Lottoschein|Rubbellos 500.000 Euro||Loterie Nationale Logo

Am Dienstag präsentierte die Geschäftsführung der staatlichen Lotteriegesellschaft Luxemburgs aktuelle Geschäftszahlen aus dem Jahr 2018. Während die Lotterie insgesamt eines der erfolgreichsten Jahre ihrer Geschichte verbuchen konnte, wirkte sich die Präsenz der vielen illegalen Glücksspielangebote sehr negativ auf die Oddset Sportwetten aus.

Seit 74 Jahren erfolgreich

Das Großherzogtum Luxemburg ist mit einer Fläche von nur 2.586 km² und einer Einwohnerzahl von weniger als 614.000 der achtkleinste Staat Europas. Die staatliche Lotterie des Landes konnte seit ihrer Gründung im Jahr 1945 dennoch zu einer riesigen und erfolgreichen Gesellschaft anwachsen.

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Ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 für Luxemburgs Lotterie (Bild: Loterie Nationale)

Wie in jedem Jahr veröffentlichte die Loterie Nationale gestern ihre aktuellsten Geschäftszahlen in ihrem ausführlichen Geschäftsbericht 2018 [Seite auf Französisch]. Geschäftsführer Léon Losch hielt am selben Tag eine Pressekonferenz, um nicht nur über die bisherigen Erfolge, sondern auch die Zukunftspläne des Unternehmens zu sprechen.

Der Bericht zeigt viele positive Trends in den verschiedenen Geschäftsbereichen der Lotterie. Dabei wurden im Jahr 2018 insgesamt mehr als 47,3 Mio. Euro Bruttoumsatz verzeichnet, ein Plus von 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Doch auch die Spieler profitierten im Jahr 2018 mehr als je zuvor vom Lottoglück. Von den insgesamt 104 Mio. Euro, die die Lotterie durch den Verkauf von Tickets einnahm, wurden mehr als 57 Mio. in Form von Gewinnen an die Spieler ausgeschüttet; ein Plus von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Laut Léon Losch sei der Erfolg der Lotterie vor allem den jüngsten Innovationen zu verdanken, in welche das Unternehmen im Jahr 2018 investiert habe. Man habe vor allem den Bereich der Online Spiele ausgebaut, um auch jüngere Kunden besser zu erreichen.

Die staatliche Lotterie Luxemburgs (La Loterie Nationale) wurde am 13. Juli 1945 von der Organisation l’Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte gegründet, um Gelder für die Opfer des zweiten Weltkrieges zu sammeln. Von den eingenommenen Geldern sollten 80 % in Form von Gewinnen zurück an die Spieler gehen. Die restlichen 20 % sollten direkt in die Wohltätigkeitsprojekte der Œuvre fließen. Heute setzt sich die Organisation nicht mehr nur für Kriegsopfer ein, sondern auch für zahlreiche andere Menschenrechts- und Umweltprojekte.

Rubbellose Top, Sportwetten Flop

Losch berief sich bezüglich der Innovationen auch auf die 18 neuen Arten von Rubbellosen, die die Lotterie im Jahr 2018 erstmals auf den Markt brachte. Insgesamt wurden mehr als 9,5 Mio. Rubbellose in Luxemburg verkauft, ein Anstieg um 15,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Rubbellos 500.000 Euro

Rubbellose besonders beliebt (Bild: Flickr)

Den Erfolg der Rubbellose erklärt die Lotterie vor allem damit, dass es in diesem Bereich leichter ist, den Kunden Vielfalt und Abwechslung zu bieten, als es beispielsweise bei der wöchentlichen Lottoziehung der Fall ist. Besonders themenbasierte und saisonale Lose seien sehr beliebt.

Während die Bereiche Lotto und Rubbellose im Jahr 2018 ein neues Hoch erreichten, verzeichneten die offiziellen legalen Sportwetten des Landes einen dramatischen Einbruch.

Denn obwohl die Luxemburger mit großer Begeisterung sowohl die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang als auch die Fußballweltmeisterschaft in Russland verfolgten, übertrug sich das Interesse am Sport nicht auf die offiziellen Oddset Sportwetten.

Die Verkäufe gingen im Vergleich zum Vorjahr um ganze 43,6 % zurück. Damit machten die Oddset Sportwetten lediglich 1 % der Gesamteinnahmen der Lotteriegesellschaft aus.

Kampf dem illegalen Glücksspiel – modern in die Zukunft

Gerade was die Sportwetten betrifft, sieht die Lotterie die größte Konkurrenz und Gefahr durch die vielen illegalen Anbieter im Netz. In Luxemburg ist es allein der staatlichen Lotteriegesellschaft gestattet, Online Glücksspiele anzubieten.

Wie in anderen Ländern schreckt dies jedoch die wenigsten internationalen Buchmacher ab, sich auf dem Markt zu präsentieren. Neben Online Buchmachern seien aber auch die vielen illegal aufgestellten Wettterminals des Landes ein Problem. Losch sagte zu diesem Thema:

Die Gelder, die uns dadurch verloren gegangen sind, sind ohne Zweifel auch der Œuvre verloren gegangen. Neben dem Internet jedoch gibt es in diesem Land auch Orte, an denen man spielen kann, ohne dass die Loterie Nationale damit zusammenhängt. Wir können daher den Menschen nur dazu raten, wenn sie Geld für das Glücksspiel ausgeben wollen, dies bei uns zu tun, denn nur wir leiten unsere Einnahmen an wohltätige Zwecke weiter.

Losch erklärte, dass die einzige Möglichkeit, sich gegen die unerwünschte und illegale Konkurrenz zu behaupten, der Fokus auf die eigene Weiterentwicklung sei. Man müsse immer neuere und bessere Produkte anbieten, die Kunden aller Altersgruppen ansprechen. Der Online Markt stehe hier an erster Stelle.

Wie beliebt das Online Spiel unter den Luxemburgern ist, zeigen deutlich die Geschäftszahlen der letzten vier Jahre. Zwischen 2015 und 2018 wurde von Jahr zu Jahr ein höherer Umsatz verzeichnet (2,13 Mio. Euro im Jahr 2015 und 2,48 Mio. Euro im Jahr 2018).

Der Fokus auf diesen Bereich scheint daher ein guter Ansatzpunkt, um auch die nächsten Jahre erfolgreich im Geschäft zu bleiben.