Dienstag, 10. Dezember 2024

Snooker-Profi Jimmy White: Eine Karriere voller Erfolg, Glücks­spiel und Drogen

Jimmy White am Snookertisch Jimmy White verdiente und verlor Millionen (Bild: Wikimedia/Bill da Flute, CC BY-SA 3.0)

Jimmy White war in den 80er und 90er Jahren einer der besten und bekanntesten Snooker-Profis der Welt. Doch der Ruhm und millionenschwere Einnahmen führten nach seiner Aussage dazu, dass er beim Glücksspiel hohe Summen verlor und jahrelang harte Drogen nahm.

White gab gegenüber britischen Medien vielfach zu, während seiner langjährigen Karriere viel Zeit mit dem Glücksspiel verbracht zu haben. Daneben habe er, anstatt zu trainieren, häufig lieber Clubs und Bars aufgesucht, um dort ausgiebig zu feiern.

Clubs statt Training

Angesprochen auf die wilden Zeiten erklärte der inzwischen als Snooker-Kommentator arbeitende Jimmy White jüngst augenzwinkernd, seine Fitness „auf der Tanzfläche“ trainiert zu haben. Dies sei heutzutage undenkbar, wenn man in der Weltspitze mithalten wolle.

Bereits im vergangenen August hatte White zugegeben, beim Glücksspiel mehrere Millionen verloren zu haben. In einer Radiosendung erklärte der in der Snooker-Szene auch „Whirlwind“ (dt. „Wirbelsturm“) genannte Spieler:

Ich habe mindestens drei Millionen Pfund verspielt. Wenn ich also drei Millionen Pfund verspielt habe, musste ich wahrscheinlich sechs oder sieben Millionen verdienen, um das zu bekommen.

Nun bekräftigte er erneut, dass ihn die Spielsucht zwischenzeitlich in den Bankrott getrieben habe. Er habe ohne Rücksicht auf Verluste gezockt und dabei Summen verspielt, die eigentlich für seine finanzielle Altersabsicherung gedacht gewesen seien.

Insbesondere zu Beginn seiner Karriere hätten ihn zudem weitere Verlockungen abseits des Snooker-Tisches allzu sehr abgelenkt. Neben dem Glücksspiel hätten dazu Alkohol und harte Drogen gehört. Jahrelang habe er Kokain genommen und auch Crack ausprobiert.

Letztendlich habe die Angst um die eigene Gesundheit jedoch überwogen, weshalb Jimmy White nach Jahren des Missbrauchs Abstand von den Drogen genommen habe. Hinzugekommen sei eine 2007 diagnostizierte Krebserkrankung, die er erfolgreich überwanden habe.

Millioneneinnahmen federten Verluste ab

Langfristig betrachtet dürfte White die hohen Glücksspiel-Verluste finanziell verschmerzt haben. Mit Preisgeldern in Höhe von 4,8 Mio. USD (4,5 Mio. Euro) rangiert er in der Preisgeld-Rangliste auf Platz 9. Angeführt wird das Ranking vom alten und neuen Snooker-Weltmeister Ronnie O’Sullivan, der allein bei Turnieren über 12,6 Mio. USD verdiente.

Zwischen 1985 und 1996 befand sich White unter den Top-10 der Snooker-Weltrangliste. In seiner Laufbahn gewann der Snooker-Profi zahlreiche bedeutende Turniere. Noch bekannter ist er allerdings für seine Pechsträhne in den Finalspielen der Snooker-WM. White stand dort sechsmal im Finale, konnte jedoch keines der Endspiele für sich entscheiden. Besonders Stephen Hendry entwickelte sich dabei zu seinem Angstgegner. Der Rekordweltmeister fügte White im Kampf um den WM-Titel vier Niederlagen zu.

Dafür, dass der „Wirbelsturm“ nicht alles verspielte oder verprasste, spricht auch die Einschätzung seines aktuellen Vermögens. Dieses beziffern Medien auf über 9 Mio. USD. Von daher dürfte White seine Sturm-und-Drang-Phase zumindest finanziell verhältnismäßig unbeschadet überstanden haben.