Samstag, 12. Oktober 2024

Corona in Österreich: So schwer setzt der Virus der Glücksspiel-Industrie zu

Wien aus der Luft

Weltweit hat das Coronavirus Auswirkungen auf die Glücksspielindustrie. So auch in Österreich, wo eine Ausgangssperre das öffentliche Leben größtenteils lahmlegt.

Welche wirtschaftlichen Folgen die Corona-Pandemie für Casinos, Wettannahmestellen und Automatenindustrie haben wird, ist noch nicht vollends abzusehen. Wie die österreichische Kronen Zeitung berichtet, hätten die Casinos Austria aber bereits beim Arbeitsmarktservice (AMS) Kurzarbeit für 2.000 Mitarbeiter angemeldet.

Casinos Austria sagen alle Events ab

Neben der vorübergehenden Einstellung des Spielbetriebs in zwölf Casinos haben die Casinos Austria zum 13. April 2020 auch die Restaurants in ihren Spielstätten geschlossen und alle Werbe-Events abgesagt.

Dazu gehört auch die Promotions-Aktion „Tag des Glücks“, die bei Spielerschützern für Kritik gesorgt hatte. Auf seiner Internetseite kündigte das Unternehmen an, voraussichtlich erst im April 2020 wieder den Betrieb aufnehmen zu können:

„Die Schließungen der Casinos sind bis vorerst einschließlich Montag, den 13. April 2020, aufrecht. Oberste Priorität haben die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Die Höhe der Verluste, die die Casinos Austria im Zuge der Schließungen treffen könnten, wurde bislang nicht beziffert.

Keine leichte Zeit für die österreichische Glücksspielbranche

Die österreichische Glücksspielbranche steht derzeit nicht nur wegen des Coronavirus unter Druck. Im Zuge der Ibiza-Affäre waren Glücksspielunternehmen wie Novomatic und die Casinos Austria unter Verdacht geraten, gezielt auf politische Entscheidungsträger einzuwirken. Erst Anfang des Monats war es bei Novomatic erneut zu Hausdurchsuchungen gekommen.

Österreichischer Sportwetten-Anbieter gibt sich tapfer

Obgleich die österreichischen Sportwetten-Anbieter von der Absage der nationalen Fußballwettbewerbe und internationalen Events betroffen sind, geben sich Betreiber wie tipp3-CEO Philipp Newald zuversichtlich.

Gegenüber der Kronen Zeitung sagte Newald, dass es in der aktuellen Lage darauf ankomme, zu wissen, wie sich die Situation in nächster Zeit entwickle:

„Ich bin positiver Dinge, dass der Sport-Kalender in etwa zwei Monaten neu sortiert wird und auch die Wett-Branche neu durchstarten können wird. Wichtig ist, dass bald abschätzbar ist, wie es weitergeht. Dann können wir die Planung fortsetzen.“

Obwohl die österreichischen Buchmacher noch keine Verlustprognosen veröffentlicht haben, sei laut Newald „mit einem starken Rückgang zu rechnen“.