Donnerstag, 25. April 2024

Studie: Spielsucht in Finnland ist leicht gesunken

Der Anteil der Finnen mit Spielproblemen ist gesunken. Gemäß einer Erhebung des staatlichen Glücksspielanbieters Veikkaus [Seite auf Finnisch] seien aktuell 2,3 % der Bevölkerung von Spielproblemen betroffen. Dies entspreche etwa 95.000 Menschen im Land.

Im Rahmen der vom Marktforschungsunternehmen Taloustutkimus durchgeführten Studie seien dazu zwischen Februar und April dieses Jahres 5.000 Finnen im Alter zwischen 15 und 79 Jahren befragt worden.

Leichter Rückgang von Spielproblemen seit 2017

Das Unternehmen Veikkaus führt regelmäßig Befragungen zum Spielverhalten der finnischen Bevölkerung durch.

In der vorangegangenen Studie im November 2019 hatte ein Anteil von 2,8 % Anzeichen von Spielsucht aufgewiesen. Einer vorherigen Studie vom Dezember 2017 zufolge lag der Anteil bei 3,3 %.

26 % der Befragten mit Spielproblemen hätten angegeben, ausschließlich beim staatlichen Anbieter Veikkaus zu spielen. Von den Befragten, die nur auf ausländischen Seiten spielten, hätten 15 % geäußert, Spielprobleme zu haben.

Spielautomaten als Hauptproblem

Veikkaus habe die weit verbreiteten Spielautomaten als Hauptproblem für Spielsucht in der finnischen Bevölkerung identifiziert. Aufgrund der Corona-Pandemie waren diese von März bis Juli vom Netz genommen worden. Der Betreiber erwarte daher Auswirkungen auf das Spielverhalten der Finnen im zweiten Quartal.

Online-Glücksspiele hätten bei Veikkaus während des Lockdowns nur geringfügig an Popularität gewonnen. Aufgrund einer erhöhten Suchtgefahr hatte die finnische Regierung für die Zeit des Lockdowns Einzahlungsgrenzen für Online-Glücksspiele beschlossen.

Infolge der Corona-Krise erwarte Veikkaus für das Jahr 2020 einen Umsatzrückgang um ca. 300 Millionen Euro. Während der ersten Jahreshälfte sei bereits ein Rückgang von rund 30 % zu verzeichnen gewesen.

Spielautomaten sind in Finnland vielerorts frei zugänglich, so etwa in Supermärkten, Geschäften und Tankstellen. Im Sommer 2019 war der Anbieter in die Kritik geraten, weil er Spielautomaten in Krankenhäusern und Reha-Kliniken betrieben hatte.

In der Folge hatte Veikkaus angekündigt, die Zahl der Spielautomaten im Land bis Ende 2020 von 18.500 um knapp 3.500 reduzieren zu wollen. Im Juni hatte Veikkaus dann bekannt gegeben, weitere 4.500 Geräte aus dem Betrieb zu nehmen.