Freitag, 29. März 2024

Irland und Groß­britannien: Flutter sperrt monatlich Tausende Sport­wetten-Accounts

Paddy Power Wettbüro Auch bei Flutter-Tochter Paddy Power werden Spielerkonten überprüft (Bild: Flickr/Gordon Holy, CC BY-SA 2.0)

Der irische Glücksspielkonzern Flutter Entertainment hat nähere Informationen über seine Maßnahmen zum Spielerschutz auf den britischen Inseln preisgegeben. Am Dienstag erklärte der Sportwetten-Anbieter, dass monatlich Zehntausende Kundenkonten in Großbritannien und Irland überprüft und rund 7.000 von ihnen gesperrt würden.

Diese Angaben machte der Buchmacher gegenüber Senatoren und Abgeordneten des Justizausschusses im irischen Parlament. Dort erklärte Flutter-CEO Conor Grant:

Wir greifen jeden Monat ein und überprüfen etwa 28.000 Konten, wobei wir im Vereinigten Königreich und in Irland jeden Monat bei etwa 7.000 Konten Maßnahmen ergreifen, die je nach Risiko variieren können.

Der Schwerpunkt der Kontrollen erfolge dabei im Online-Geschäft. Dort verfüge Flutter über eine breite Datenbasis zu seinen Kunden und könne etwaige problematische Entwicklungen in deren Spielverhalten frühzeitig erkennen.

Sperren und Zahlungslimits

Grant betonte, dass Flutter die Prüfungen zum Schutz der Spieler durchführe. Sollten Fehlentwicklungen festgestellt werden, suche das Unternehmen das Gespräch mit den Betroffenen. Demnach erfolge vor jeder möglichen Sperre eine solche Konsultation.

Von dieser hänge ab, welche Maßnahmen der Sportwetten-Anbieter ergreife. Diese könnten beispielsweise eine ein- oder mehrwöchige Sperre beinhalten.

Die Aussagen Flutters stehen im Zusammenhang mit der anstehenden Neuformulierung von Irlands Glücksspielgesetzgebung. Zudem soll auf der Insel eine neue Glücksspielbehörde geschaffen werden, die die Anbieter besser als bisher auf die Einhaltung der Lizenzbedingungen überwacht.

Darüber hinaus sei es laut Grants Aussage möglich, wöchentliche Zahlungslimits von 50 oder 100 GBP festzulegen. In gravierenden Fällen rate Flutter Kunden dazu, ganz mit dem Wetten aufzuhören.

Kritik an vorgelegten Daten

Die von Flutter präsentierten Zahlen riefen bei einzelnen Politikern auch Kritik [Seite auf Englisch] hervor. So monierte Senator Barry Ward von der Partei Fine Gael, dass diese Daten sowohl Spielerkonten aus Großbritannien als auch aus Irland beinhalteten.

Der Buchmacher habe nicht deutlich gemacht, wie viele Spieler monatlich auf der grünen Insel gesperrt würden. Auch habe Grant keine Angaben über die Anzahl der langfristig geschlossenen Spielerkonten gemacht.

Neben Flutter haben in den vergangenen Wochen weitere Glücksspielunternehmen vor dem Justizausschuss ausgesagt. Neben Firmen wie Entain, BetXS oder Lottoland erschienen auch Vertreter des irischen Sportwetten-Verbandes. Sie alle machten deutlich, dass sie eine Neuformulierung des irischen Glücksspielrechts begrüßen.

Der Oppositionspolitiker machte seine Kritik an der gegenwärtigen Rechtslage deutlich. Der Mangel an gesetzlichen Regelungen und die fehlende Überwachung des Glücksspielsektors führten dazu, dass diese ihre eigenen Regeln aufstellten. Dies hätten die Befragungen der Anbieter deutlich gezeigt