Samstag, 27. Juli 2024

Verleumdung: Casino-Mogul Steve Wynn verklagt Presse

Steve Wynn|Steve Wynn|Wynn Resorts

Die Anwälte des Casino-Moguls Steve Wynn (78) haben am Montag beim Obersten Gerichtshof im US-amerikanischen Bundesstaat Nevada beantragt, die Verleumdungsklage gegen das Nachrichtenmagazin The Associated Press (AP) sowie gegen eine Journalistin der AP wieder aufzunehmen.

Die Klage war vor zwei Jahren vom Richter des Bezirksgerichts Clark County, Ronald Israel, abgewiesen worden. Gegenstand der Klage sei laut Star Tribune [Seite auf Englisch] ein vor zwei Jahren veröffentlichter Bericht der AP.

In dem von der Reporterin Regina Garcia Cano verfassten Bericht gehe es um Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens gegen Casino-Mogul Steve Wynn.

Dieser sei 2018 von einer Frau namens Halina Kuta wegen Vergewaltigung angezeigt worden. Diese Behauptung soll auch zum Sturz von Wynn beigetragen haben.

Schwerwiegende Vorwürfe gegen Steve Wynn

Kuta warf Wynn vor, sie in den 70er Jahren in Chicago vergewaltigt zu haben. Die Tochter, die durch diese Tat gezeugt worden sei, habe Kuta auf der Toilette einer Tankstelle zur Welt gebracht.

Der Anwalt von Wynn, Todd Bice, argumentierte, dass die AP-Journalistin die Aussagen der Zeugin so dargestellt habe, als entsprächen sie der Wahrheit. Chad Bowman, der Anwalt von AP, sagte jedoch, dass der Bericht in der Zeitung die polizeilich dokumentierten Aussagen Kutas korrekt wiedergegeben habe.

Wilde Anschuldigungen gegen Wynn

Steve Wynn

Casino-Mogul verteidigt sich gegen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs. (Bild: shutterstock.com, by s_bukley)

Richter Israel wies die Klage Wynns gegen AP im Jahre 2018 zwar ab, räumte aber auch ein, dass die Klägerin Halina Kuta den Casino-Mogul mit Behauptungen diffamiere, die völlig aus der Luft gegriffen seien.

Kuta soll behauptet haben, den Künstler Pablo Picasso zu seinem Werk „Le Reve“ inspiriert zu haben, das sich in Wynns Besitz befindet. Allerdings stellte Picasso das Gemälde bereits zehn Jahre vor Kutas Geburt fertig.

Weiterhin behauptete Kuta, dass nicht Wynns Frau Elaine die leibliche Mutter von Wynns Tochter Kevyn sei, sondern sie. Bice, der Anwalt des Klägers, sagte, Kuta habe nie Wynns Nachkommen zur Welt gebracht. Dies stelle den Vorwurf der Vergewaltigung insgesamt in Frage.

Der Anwalt kritisierte auch die Art und Weise der Berichterstattung der AP. Rice sagte:

Die Frage an das Gericht ist sehr einfach. Wurde die Diffamierung verstärkt… durch das, was die AP in seiner Berichterstattung weggelassen hat? Die Antwort darauf lautet absolut ja.

Der Oberste Gerichtshof von Nevada hat zur Sache noch keine Entscheidung getroffen.