Dienstag, 16. April 2024

EM-Sportwetten: Swisslos verzeichnet neue Rekorde trotz ausländischer Konkurrenz

Fußbälle Schweiz Spanien Flagge Tor

Die Europameisterschaft 2021 hat bereits für viele Überraschungen gesorgt. Das zum Teil frühe Ausscheiden einiger Favoriten dürfte sich vor allem auf die Umsätze der Buchmacher positiv ausgewirkt haben. So berichtet die Schweizer Lotterie Swisslos von Rekordeinnahmen auf ihrer Sportwetten-Plattform Sporttip.

In der Schweiz scheint das Wettgeschäft derzeit besonders gut zu laufen, obwohl der Anbieter in seiner Monopolstellung auch mit illegaler Konkurrenz aus dem Ausland zu kämpfen hat. Wie das Schweizer Nachrichtenportal SRF am Mittwoch berichtet hat, sei der diesjährige Boom jedoch vor allem auf das 2019 in Kraft getretene Schweizer Geldspielgesetz zurückzuführen.

Ein Sprecher von Swisslos erklärte diesbezüglich gegenüber dem Sender:

Es ist die erste EM, bei der wir Live-Wetten anbieten können. Das durften wir bei vorhergehenden Ausgaben der EM oder WM nicht.

Beim spektakulären Achtelfinalspiel Frankreich – Schweiz hätten die Kunden davon am meisten Gebrauch gemacht und somit für den umsatzstärksten EM-Tag bei Swisslos gesorgt. Auch das Viertelfinale zwischen der Schweiz und Spanien habe das Wettfieber entfacht.

Eine Mehrheit der Kunden habe dabei auf einen erneuten Sieg der Schweiz getippt. Dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging, dürfte die positive Bilanz des Unternehmens für das Viertelfinale erklären.

Neues Geldspielgesetz bestärkt Monopol

Nichtsdestoweniger sei sich Swisslos seiner „Nachteile“ bewusst. So seien die Wettquoten auf der Sporttip-Plattform aus verschiedenen Gründen weniger attraktiv als die Quoten ausländischer Buchmacher. Zum einen liefen zwei Drittel der Wettgeschäfte noch immer über die landbasierten Wettbüros, die eine Provision verlangten.

Zum anderen habe die Tatsache, dass die meisten Schweizer einheitlich auf das eigene Team gewettet hätten, die Wettquoten zusätzlich gedrückt. Darüber hinaus dürfe Swisslos aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen weniger Sportwetten-Produkte anbieten als die illegale Konkurrenz aus dem Ausland.

Doch auch hier habe das Schweizer Geldspielgesetz eine Teillösung geliefert. So werde konkurrierenden Anbietern wie bwin oder Interwetten der Zugang zum Schweizer Online-Markt aufgrund von Netzsperren heute deutlich erschwert. Laut Manuel Richard, dem Leiter der Interkantonalen Geldspielaufsicht, laufe in dieser Hinsicht alles wie geplant.

Einerseits will man die Erträge aus dem Geldspiel in der Schweiz halten, anderseits will man die Schweizer Bevölkerung schützen vor den Gefahren des Geldspieles. Beides erreichen wir mit der Konzentration auf wenige Schweizer Angebote. Das ist uns gerade bei den Sportwetten sehr gut geglückt.

Davon profitiere auch die Gesellschaft, so Richard weiter. Es sei der Auftrag von Swisslos „Geld für die Gemeinnützigkeit zu erwirtschaften“. Bislang kämen jährlich knapp 500 Mio. CHF dafür zusammen. Daher sei das Glücksspielmonopol auch weiterhin gerechtfertigt.