Donnerstag, 25. April 2024

Top-Favoritin Halep bei den US-Open bereits in der ersten Runde ausgeschieden

Simona Halep|Angelique Kerber

Simona Halep

Für Simona Halep ist das Turnier bereits beendet (Bild: sportsarchyves)

Die diesjährigen US-Open sind bereits nach dem Auftaktwochenende um eine Attraktion ärmer. Völlig überraschend schied mit Simona Halep die Weltranglistenerste aus dem Tennisturnier. Sie verlor am Montag in 76 Minuten glatt mit 2:6 und 4:6 gegen Kaia Kanepi aus Estland.

Haleps Niederlage ist ein Novum bei dem Masters-Turnier in New York, denn sie ist in der über 50-jährigen Geschichte des traditionellen Turniers die erste an Nummer eins gesetzte Spielerin, die in der Auftaktrunde scheitert. Für die Siegerin der diesjährigen French-Open ist die Niederlage jedoch nicht Neues, denn auch im Vorjahr hatte die Rumänin gleich zu Beginn das Turnier verlassen müssen.

Doch Simona Halep kann sich damit trösten, dass sie bei einem Grand-Slam-Turnier nicht die erste Nummer eins der Damen-Setzliste ist, die in der Auftaktrunde ausscheidet. Vor ihr ist dies auch schon bei zwei deutschen Spielerinnen widerfahren. So flog Steffi Graf 1994 in Wimbledon in der ersten Runde raus. Die fünfmalige Gewinnerin des Rasenturniers unterlag damals der Amerikanerin Lori McNeil in zwei Sätzen.

Vor einem Jahr passierte ein ähnliches Missgeschick Angelique Kerber bei den French-Open in Paris, als sie ihr Erstrundenmatch gegen Ekaterina Makarova verlor. Nach dem Spiel zeigte sich Halep enttäuscht:

„Ich habe heute nicht gut gespielt. Dafür war sie (Kanepi) herausragend. Ich habe einfach nicht die richtige Balance gefunden. Die frühe Niederlage ist hart. Aber es ist okay, denn heute konnte ich einfach nicht besser spielen. Es ist kein Drama für mich. Hier in New York spiele ich leider nie mein bestes Tennis.“

Vor Beginn der US-Open waren die Erwartungen an Halep hoch gewesen, hatte sie doch das Vorbereitungsturnier in Montreal gewonnen und es dazu beim Turnier in Cincinnati bis ins Finale geschafft. Doch bei ihrem Auftritt im neuen Louis-Armstrong-Stadium wirkte sie über Längen des ersten Satzes hin kraftlos und kämpfte erst im zweiten Satz bei einem 0:3-Rückstand gegen das drohende Aus. Sie glich zwar noch einmal zum 4:4 gegen die Weltranglisten-44. Kaia Kanepi aus, verlor jedoch die beiden folgenden Spiele und damit das Match.

Deutsche Frauen und Männer starten unterschiedlich erfolgreich

Besser lief es für die deutschen Damen, denn sie legten einen optimalen Start bei den US-Open hin. Julia Görges benötigte dafür bei außerordentlich warmen Temperaturen schweißtreibende 125 Minuten, ehe sie sich mit 6:2, 6:7 (5:7) und 6:2 gegen die russische Qualifikantin Anna Kalinskaja durchsetzte.

Am kommenden Mittwoch trifft die 29-jährige Weltranglisten-Neunte aus Bad Oldesloe auf Jekaterina Makarowa. An diese Spielerin hat Göres gute Erinnerungen, schließlich besiegte sie die Russin im Viertelfinale des Turniers in New Haven vor einer Woche glatt 6:4, 6:2.

Für Carina Witthöft gestaltete sich der Einzug in die zweite Runde etwas leichter. Sie gewann gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mit 6:3, 7:6 (8:6). Allerdings bekommt sie in der nächsten Runde eine weitaus schwerere Aufgabe, denn dort wartet mit Serena Williams die langjährige Nummer eins und der absolute Publikumsliebling der Fans in New York.

Die 31-jährige Tatjana Maria komplettiert die gute deutsche Bilanz der deutschen Damen. Die 48. der Weltrangliste hatte mit einem 6:3, 6:3 gegen Agnieszka Radwanska aus Polen für den ersten Erfolg der Trios gesorgt. Dabei zeigte sie gegen die ehemalige Weltranglisten-Zweite Radwanska ein äußerst kämpferisches Match, das sie schließlich glatt und verdient für sich entschied.

Im Vergleich zu den siegreichen Damen schnitten die Herren schlecht ab, denn für Mischa Zverev, Peter Gojowczyk, und Florian Mayer ist das Turnier schon nach der ersten Runde vorbei. Sie verloren ihre Matches in umkämpften fünf (Zverv), beziehungsweise vier (Gojowczyk, Mayer) Sätzen. Florian Mayer erklärte nach der Niederlage seinen Rücktritt als Profispieler.

„Ich habe ein gutes letztes Match gespielt und kann deshalb zufrieden sein. Natürlich fällt mir die Entscheidung nicht leicht, denn es wird mir etwas fehlen. Aber irgendwann trifft es jeden, denn den Altersprozess kann man nicht aufhalten.“

Die größten Hoffnungen der deutschen Tennisfans ruhen nun auf Mischa Zvervs jüngerem Bruder Alexander, der in dieses Turnier wieder einmal als einer der Mitfavoriten geht. Seine gute Form bewiese der Hamburger mit seinem Turniersieg in Washington Anfang August.

Buchmacher sehen Williams und Kerber bei den Damen vorn

Angelique Kerber

Kerber ist eine der Favoritinnen (Bild: Twitter)

Die Erstrundenniederlage von Halep hat auch Auswirkungen auf die Wettquoten, schließlich schied mit der Rumänin eine der drei am höchsten gehandelten Damen aus. Mit einer Quote von 7:1 hatte sie bei Wetten auf den Turniersieg nur knapp hinter Serena Williams (6,5:1) gelegen.

Angelique Kerber, die erst am heutigen Dienstag in das Masters-Turnier eingreift, schob sich dadurch mit einer Quote von 8:1 auf den zweiten Platz. Weniger Chancen geben die Buchmacher Julia Görges, bei deren Sieg es stattliche 60 Euro je gesetztem Euro gibt.

Bei den Herren haben sich mit Novak Djokovic und Rafael Nadal zwei Spieler als absolute Top-Favoriten herauskristallisiert. Für ihre Siege gibt es lediglich 1:3,3 (Djokovic) und 1:3,7 (Nadal) zurück.

Ein wenig besser sieht es im Falle eines Siegs des Veteranen Roger Federer aus. Falls der Schweizer gewinnt, erhalten die Tippgeber immerhin eine Quote von 1:6,2. Der deutsche Alexander Zverev liegt mit einer Wettquote von 1:11 bereits mit einigem Abstand auf dem vierten Rang.