Samstag, 20. April 2024

World Series of Poker 2022 die erfolgreichste aller Zeiten

WSOP Logo, Las Vegas Strip Die WSOP 2022 war die größte und erfolgreichste aller Zeiten. (Bild: Caesars Entertainment, casinoonline.de)

Die 53. World Series of Poker 2022 (WSOP) an den neuen Austragungsorten Bally’s und Paris am Las Vegas Strip ist letzte Woche zu Ende gegangen. Diese Woche veröffentlichten die Organisatoren der WSOP [Seite auf Englisch] Zahlen und Statistiken. Diese ergaben, dass die diesjährige Poker-Turnierserie die größte aller Zeiten war.

In diesem Jahre wurden Rekorde gebrochen. Dazu zählen das höchste Preisgeld, das jemals ausgezahlt wurde und die höchste Teilnehmerzahl. Zudem brachte die WSOP 2022 die meisten Millionäre hervor. Nur 110 Teilnehmer fehlten, um das Main Event zum größten aller Zeiten zu küren.

Die diesjährige WSOP zog 182.662 Teilnehmer an. Das sind über 50 % mehr als in der von der Pandemie betroffene Serie 2021. Das Main Event verzeichnete 8.663 Teilnehmer, die einen Gesamtpreispool von 80.782.475 USD generierten.

World Series of Poker Senior Executive Director Ty Stewart kommentierte:

Die diesjährige historische WSOP war etwas Besonderes für die Pokergemeinschaft. Entgegen aller Erwartungen hat sich Poker in großem Stil und zum ersten Mal auf dem Las Vegas Strip zurückgemeldet.

Rekorde, Rekorde, Rekorde

In ihrer 52-jährigen Geschichte hat die WSOP bei 1.693 Bracelet-Events insgesamt mehr als 3,8 Mrd. USD an Preisgeldern vergeben. Die Gesamtzahl der Teilnehmer an der Serie, die sich über mehr als fünf Jahrzehnte erstreckt, ist auf 1,7 Millionen gestiegen. Davon entfallen fast 130.000 allein auf das Main Events.

Die Gesamtstatistiken zur Live-WSOP 2022 sehen wie folgt aus:

  • Live-Bracelets: 88
  • Gesamt-Preispool: 333.362.004 USD
  • Durchschnittlicher Preispool: 3.788.205 USD
  • Entries insgesamt: 182.662
  • Durchschnittliche Teilnehmerzahl: 2.076
  • Gezahlte Rake (Turniergebühren): 31.543.560 USD

Zum ersten Mal erzielte die WSOP-Serie einen Gesamtpreispool von deutlich über 300 Mio. USD. Damit übertraf das Gesamtpreisgeld die Zahlen des letzten Jahres um fast 100 Mio. USD.

Zu den Highlights und den Favoriten der Spielerinnen und Spieler gehörten neben dem Main Event auch das Monster Stack-Turnier für ein Buy-in von 1.500 USD. 6.501 Teilnehmer generierten einen Preispool von 8,7 Mio. USD.

Auch das Millionaire Maker-Event für 1.500 USD sorgte für großen Zulauf. 7.961 Spieler sorgten dafür, dass sich 10,6 Mio. USD im Preispool ansammelten.

Als gigantisch könnte auch das Colossus bezeichnet werden. Das Turnier für 400 USD zog 13.565 Teilnehmer an. Insgesamt wurden 4,5 Mio. USD ausgezahlt.

Die wahren Gewinner der World Series of Poker

Millionen wurden auch in diesem Jahr an die Spieler ausgezahlt. In keiner WSOP gab es so hohe Preispools und entsprechend gewaltige Auszahlungen. Bei genauer Betrachtung der Buy-ins im Vergleich zu den Preispools fällt jedoch eine Differenz auf.

Auch die World Series of Poker will von der Veranstaltung profitieren. Zudem müssen die Räumlichkeiten, die Dealer und das Equipment finanziert werden. Daher fließt ein Teil des Buy-ins an die Veranstalter. Diese Gebühr wird beim Live-Poker als „Rake“ bezeichnet.

Der Rake für Turniere mit niedrigerem Buy-in zwischen1.000 und 3.000 USD beläuft sich auf 10 %. Beim $1.000 Mini Main Event der WSOP 2019 gab es zum Beispiel 5.521 Teilnehmer, so dass die WSOP insgesamt 552.100 USD an Rake nur bei diesem einen Event einnahm.

Bei Turnieren mit einem Buy-In von 5.000 USD betrug der Rake 7 % und bei allen Championship-Events mit Buy-Ins von 10.000 USD wird ein Rake von 6 % erhoben. Bei High-Roller-Turnieren für mehr als 25.000 USD Buy-in behält die WSOP ebenfalls 6 % ein.

Auch die Finanzämter dürften profitiert haben, zumindest teilweise. Ob Gewinne von Poker-Veranstaltungen versteuert werden müssen oder nicht, ist abhängig vom Wohnsitz der Spieler.

Dies kann mit einem Blick auf den Final Table des Main Events verdeutlicht werden. Espen Jorstad, der Sieger des Main Events, konnte 10 Mio. USD mit nach Hause nehmen.

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Ein großer Teil der Gewinne der WSOP geht an die Finanzämter. (Bild: pixabay.com)

Da Jorstad in Großbritannien lebt, muss er keine Steuerabgaben leisten. Wäre sein Hauptwohnsitz sein Herkunftsland Norwegen, hätte er eine Abgabe von 28 % leisten müssen.

Der Zweitplatzierte Adrian Attenborough kommt aus Australien, einem Land, in dem Gewinne aus Glücksspielen nicht besteuert werden. Allerdings wohnt er jetzt in den Vereinigten Staaten, wo er als professioneller Pokerspieler mit einem Pauschalsteuersatz von 24 % plus Selbstständigkeitssteuer besteuert wird.

Er hat also tatsächlich schätzungsweise 3.600.000 USD erhalten, nachdem von der Auszahlung von 6.000.000 USD 2.400.000 USD abgezogen worden sind.

Insgesamt beläuft sich die Auszahlung für alle neun Spieler am Finaltisch des WSOP-Main Events 2022 nach Abzug aller anfallenden Steuern in Höhe von 6,08 Mio. USD auf insgesamt 30.275.675 USD.