Donnerstag, 18. April 2024

888-Aktionäre stimmen der Übernahme des Wettanbieters William Hill zu

Stühle, Tisch, Sitzungssaal 888-Aktionäre haben auf der Hauptversammlung der William Hill-Übernahme zugestimmt. (Bild: pixabay.com)

Die Aktionäre des Glücksspiel-Konzerns 888 Holdings Plc haben am Montag auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung in London der geplanten Übernahme des britischen Wettanbieters William Hill mit großer Mehrheit zugestimmt. Dies gab 888 gestern in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.

Die Abstimmung auf der Hauptversammlung habe ergeben, dass 99,73 % der Investoren für die Übernahme votiert hätten, während sich 0,27 % dagegen ausgesprochen hätten. Der Abschluss der Transaktion werde am oder um den 30. Juni 2022 erwartet.

Da die Vermögenswerte von William Hill größer sind als das aktuelle Geschäft von 888, wird die Transaktion als umgekehrte Übernahme betrachtet. Aus diesem Grunde war die Zustimmung der Aktionäre erforderlich.

William Hill-Wettbüros gehören bald zum 888-Imperium

Für einen Kaufpreis von 1,95 Mrd. GBP (2,29 Mrd. Euro) werden über 1.400 terrestrische Wettbüros und die Online-Plattformen Mr Green und Redbet in Europa und Großbritannien in den Besitz von 888 übergehen. Diese gehören derzeit noch dem US-Konzern Caesars Entertainment an,

Lord Mendelsohn, Non-Executive Chairman von 888 Holdings, kommentierte:

Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Aktionäre für unsere geplante Übernahme von William Hill und möchten ihnen für ihr anhaltendes, konstruktives Engagement im Rahmen dieses Prozesses danken.

Durch die Zusammenführung zweier sich ergänzender Unternehmen und der größten Marken könne nun ein weltweit führender Anbieter von Online-Sportwetten und -Glücksspiel geschaffen werden.

Abschluss nach monatelangem Tauziehen

Die Übernahme von William Hill bedeutet für 888 eine erhebliche Vergrößerung der Marktpräsenz im Vereinigten Königreich. Mit dem verstärkten Engagement im Sportwetten-Segment gehe zudem eine Diversifizierung seines Portfolios einher, erklärte 888 in seinem Prospekt zur Fusion.

Doch dem im kommenden Monat vorgesehenen Abschluss der Transaktion ging ein monatelanger Prozess voraus. Im Mai 2021 hat der US-Konzern Caesars Entertainment den britischen Sportwetten- und Glücksspiel-Anbieter William Hill für insgesamt 3,7 Mrd. USD (3,53 Mrd. Euro) übernommen.

Allerdings war Caesars nur an den US-Geschäften und an der Technologie von William Hill interessiert. Durch die Übernahme und ein Rebranding von William Hill in Caesars Sports konnte Caesars seine Präsenz in den USA erheblich ausbauen, denn William Hill betrieb bereits in mehreren US-Bundesstaaten Online-Sportwetten-Plattformen.

888 gewinnt Bieterschlacht um William Hill

Um sich auf den US-Markt fokussieren zu können, entschied Caesars sich zum Verkauf aller internationalen William Hill-Vermögenswerte. Es folgte ein Bieterkrieg zwischen mehreren Konzernen.

Zu den Bietern gehörte unter anderem der Apollo Global Management Inc., der bereits gegen Caesars geboten hatte, als William Hill 2020 seine Verkaufsabsichten bekanntgab.

Doch mehreren Berichten zufolge sollen auch der deutsche Sportwetten-Anbieter Tipico, CVC Capital Partners, Blackstone, Entain, Flutter Entertainment, Betfred und BoyleSports ihr Interesse bekundet haben. Im September 2021 erhielt 888 schließlich den Zuschlag.

888 erwarte eine erhebliche Effizienzsteigerung durch den Zusammenschluss mit William Hill. Für das Jahr 2022 sagt 888 Kostensynergien in Höhe von rund 5 Mio. GBP voraus. Diese sollen bis 2025 die 100-Mio.-GBP-Marke erreichen.

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