Donnerstag, 25. April 2024

„Ace of Spades“ zum besten Poker-Song aller Zeiten gewählt

Lenny Kilmister||Las Vegas Zeichen|Lenny Kilmister

Der Online-Pokerraum PokerStars befragte im Mai 2019 1.000 seiner europäischen Kunden nach den besten Poker-Songs aller Zeiten. Das nun vorliegende Ergebnis enthüllt: Die Altrocker von Motörhead rangieren auf der Beliebtheitsskala der Pokerliebhaber noch immer vor Pop-Stars wie Lady Gaga.

Ihr 1980 erschienener Song „Ace of Spades“ landete auf Platz 1 im Voting und damit einen Platz vor Lady Gagas „Pokerface“.

Überhaupt scheint die Wahl einen allgemeinen Trend wiederzugeben: Rock-Klassiker stehen in der Gunst vieler Zuhörer deutlich höher als Popsongs mit Glücksspielbezug.

Die Top-Ten der besten Glücksspiel-Songs

1. Motörhead – „Ace of Spades“

2. Lady Gaga – „Poker Face“

3. Eric Burton – „House of the Rising Sun“

4. Johnny Cash – „Big River“

5. Elvis Presley – „Luck be a Lady“

6. Eric Clapton – „Little Queen of Spades“

7. Salt`n`Pepa – „Push it“

8. Bob the Builder – „Big Fish, Little Fish“

9. LL Cool J – „Mama Said Knock You Out“

10. Kenny Rogers – „The Gambler“

Gaga gegen Lemmy

Dass sich Motörhead und sein Frontmann Lemmy in der Rangliste vor Popsternchen Lady Gaga einordneten, ist möglicherweise der authentischen Haltung zum Glückspiel zu schulden. Kaum ein Song spiegelt textlich das Auf und Ab des Kartenspielens so gut wider wie „Ace of Spades“. So heißt es in einer Strophe des von Songwriter Don Robey geschriebenen Liedes:

„You know I’m born to lose, and gambling’s for fools
But that’s the way I like it baby
I don’t wanna live for ever (…)“

Deutsch:

„Du weißt, dass ich zum Verlieren geboren bin und Glücksspiel für Narren ist

Aber so mag ich es Baby

Ich will nicht für immer leben (…)“

Zudem war der 2015 verstorbene Motörhead-Sänger Ian Fraser Kilmister selbst bekennender Spieler und traf mit seiner Stimme womöglich genau deswegen den Nerv der Umfrageteilnehmer. So begegneten Motörhead-Fans, die Kilmister einmal persönlich die Hand schütteln wollten, dem gebürtigen Engländer nicht selten in der Rainbow Room Bar in Los Angeles. Dort verbrachte Lemmy seine Zeit bei Whiskey-Cola und spielte an Spielautomaten.

Die Spielleidenschaft des Bassisten und Sängers war sogar so legendär, dass der Gaming-Entwickler Netent im Jahre 2016 einen eigenen „Motörhead“-Online-Spielautomaten veröffentlichte.

Presley, Sinatra und Las Vegas

Auf Platz 5 und Platz 16 des Rankings landeten große Namen wie Elvis Presley und Frank Sinatra. Kein Wunder, zählten sie doch über Jahrzehnte zu den musikalischen Aushängeschildern der Casinos von Las Vegas und begeisterten mit ihren Auftritten Millionen von Besuchern. Viele Touristen besuchten die Wüstenstadt sogar extra wegen dieser musikalischen Highlights.

Wie der Spiegel berichtete, habe Elvis bis zu seinem Tode etwa 600 Shows in der Glücksspielmetropole gegeben und sei damit zum „King of Las Vegas“ avanciert.

Auch Frank Sinatra hinterließ in Las Vegas seinen Fußabdruck. Er sang in allen großen Casinos der Stadt und zelebrierte zusammen mit dem „Rat Pack“ den ausschweifenden Lebensstil, den das Glücksspielmekka seinen Besuchern versprach. Las Vegas war Sinatra für seine Gesangskünste derart dankbar, dass die Stadtobersten im Jahre 2004 eine Straße, den Frank Sinatra Drive, nach dem Sänger benannten.

Skurriles aus der Liste

Las Vegas Zeichen

Las Vegas profitierte von großen Glücksspiel-Hits. (Quelle: Wikipedia)

Ein Blick in die Liste verrät, dass allerdings nicht nur musikalische Klassiker den Geschmack der Glücksspiel-Fans treffen. So schaffte es der Song „Big Fish, Little Fish“ von Bob the Builder (dt. Bob der Baumeister“) im Voting auf Platz 8.

Als „Fische“ werden in der Poker-Szene schlechte Spieler bezeichnet, die gegen jede Spieltheorie agieren.

Auch Salt`n`Pepas „Push it“, eine Anspielung auf das Setzen aller verbleibenden Chips eines Pokerspielers, fügt sich mit Hinblick auf den gebotenen Glücksspiel-Kontext eher in das Genre des musikalischen Humors ein.

Vergessene Liedbeiträge

Die Rangliste überrascht durch ihre Unvollständigkeit. So wurden einige Hits, die vor allem Online-Pokerspieler ansprechen, übergangen. Eines dieser Lieder ist „No money HU everyone is solid“ des Liedermachers Crazychips.

Das Lied, das davon handelt, dass selbst gute Online-Pokerspieler bei der heutigen Konkurrenz kein Geld mehr gewinnen können, wurde besonders in Glücksspiel-Foren und sozialen Netzwerken gefeiert. In der veröffentlichten Abstimmung tauchte es nicht auf.

Obwohl die Liste nicht ganz vollständig sein mag, zeigt sie doch eines: Viele Pokerspieler können nicht nur gut Karten spielen, sondern beweisen auch Musikgeschmack.