Freitag, 19. April 2024

Australischer Jockey wegen unzulässiger Wetten für drei Jahre gesperrt

Rennpferde auf Rasen im Rennen

Der australische Profi-Jockey Adam Hyeronimus (29) ist von der Rennleitung des Bundesstaates New South Wales (NSW) wegen illegaler Pferdewetten für drei Jahre gesperrt worden. Wie die Zeitung The Sydney Morning Herald gestern berichtet hat [Seite auf Englisch], habe die Rennleitung ihn in 30 von 31 untersuchten Fällen schuldig gesprochen.

Ihm werde vorgeworfen, die Wetten über den Sportsbet-Account seines Cousins veranlasst zu haben. Dazu habe er diesem zwischen Juni 2016 und November 2018 insgesamt 30.000 AUD (umgerechnet 18.200 Euro) überwiesen. Auf den Überweisungsbelegen seien die Geldeingänge unter „Geschenk“ oder „Erspartes“ gefasst worden.

Adam Hyeronimus wurde 1991 in Queensland geboren und ist der Sohn des ebenfalls bekannten australischen Jockeys Craig Hyeronimus. Während seiner bisherigen Rennkarriere ging er in 3.851 Rennen als Jockey an den Start. Seine Gewinnbilanz liegt mit 502 Siegen bei 13 %, was im Pferdesport als durchschnittlicher Wert für „dritte Favoriten“ gilt. In 1.386 (35,9 % seiner Rennen) erzielte den zweiten oder dritten Platz.

Auf die Spur gekommen sei ihm die Rennleitung aufgrund zahlreicher Kurzmittelungen, die er mit seinem Cousin ausgetauscht habe. In diesen habe er seinen Cousin angewiesen, wie viel Geld er in welchem Rennen auf welches Pferd setzen sollte.

Auf die eigenen Pferde gesetzt

Seine Wetten seien jedoch keineswegs immer erfolgreich gewesen. In einem Fall habe er sein Glück bei einer Kombi-Wette versucht, bei der die Wettquote bei 419.1 gelegen hätte. In diesem Fall sei die Wette nicht zu seinen Gunsten ausgegangen.

Im entsprechenden Nachrichtenaustausch habe es geheißen:

Ich habe einen Tipp für die Rennstrecke Casino. Mach 100 für mich. Selita auf der Rennstrecke Rosehill. Casino Rennen 6 Nummer 12 byflyer. 100 ist für die Kombi […].

Gemäß den Regularien von New South Wales Racing dürfen jedoch grundsätzlich weder Jockeys noch andere direkt oder indirekt in den Sport involvierte in irgendeiner Form Pferdewetten abgeben.

Die Mindeststrafe im Falle eines Verstoßes liege bei einer Sperre von 2 Jahren. Je nach Häufigkeit und Schwere des Verstoßes könne die Sperre jedoch verlängert werden.

Im Falle von Hyeronimus seien besonders schwere Verstöße festgestellt worden, da er sogar auf seine eigenen Pferde gesetzt habe. Die Rennleitung habe daher entschieden, ihn für drei Jahre zu sperren.

Sein Anwalt Paul O’Sullivan habe gegenüber der Rennleitung kritisiert, dass eine dreijährige Sperre gleichbedeutend mit einem Karriereaus sei. Hyeronimus wolle daher Berufung einlegen.