Donnerstag, 05. Dezember 2024

Deutsche Bankmitarbeiterin verhindert Lottobetrug

Hände einer Seniorin mit Smartphone Senioren und Seniorinnen werden häufiger das Opfer von Lottobetrug. (Bild: Pixabay)

Immer wieder warnt die Polizei vor Betrügern, die ihren Opfern mit falschen Gewinnversprechen Geld entlocken wollen. Einen derartigen Lottobetrug hat nun eine Bankmitarbeiterin aus Kaarst im Rhein-Kreis Neuss verhindert. Dies teilte die zuständige Polizeidienststelle am Mittwochnachmittag mit.

Angebliche Schulden beim Lotto-Unternehmen

Am Montag dieser Woche, so die Polizei, sei eine 89-jährige Frau aus Kaarst von einem Mann angerufen worden. Dieser habe sich als Mitarbeiter einer Lotterie ausgegeben und zugleich eine vierstellige Summe von der Seniorin gefordert. Über Jahre hätten sich bei dem angeblichen Lotto-Unternehmen Schulden der Frau angesammelt.

Diese müsse sie nun abzahlen. Der Anrufer forderte die Seniorin auf, zu diesem Zweck Geld bei ihrer Bank abzuheben und an ihn als vermeintlichen Lotterie-Mitarbeiter zu senden. Als sie bei ihrer Bank die Abhebung habe tätigen wollen, sei einer Mitarbeiterin jedoch der Betrug aufgefallen.

Nun ermittelte die Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss in dem Fall. Diese warnt anlässlich des jüngsten Falls:

„Es kann jeden treffen, denn die Betrüger gehen geschickt vor, überrumpeln ihre Opfer oder setzen sie gezielt unter Druck – mit unterschiedlichen Maschen. Eines ist ihnen jedoch gemein: das Opfer soll gar nicht dazu kommen, nachzudenken.“

Besonders Senioren seien häufiger die Zielscheibe von derartigen Betrugsversuchen.

Falsche Gewinnversprechen und Inkasso-Mahnbriefe als häufige Masche

Eine beliebte Masche sei es auch, per Telefon falsche Gewinnversprechen zu machen. Um den angeblichen Lottogewinn einlösen zu können, so behaupten die Anrufer in derartigen Fällen oft, seien vorab jedoch Zahlungen notwendig.

Um die Glaubwürdigkeit derartiger Anrufe zu erhöhen, erläutert die Polizei, würden Betrüger mitunter ihre eigene Rufnummer manipulieren. Beim Angerufenen werde dann eine andere, vertrauenswürdige Rufnummer angezeigt.

Die Methode, bei der Anrufe unter einer vorgetäuschten Telefonnummer erfolgen, nennt sich Call ID Spoofing oder auch Caller ID Spoofing. Per Software wird dabei die Nummernanzeige des angerufenen Telefons manipuliert und die wahre Identität des Anrufers kann verschleiert werden.

Laut Bundesnetzagentur können hierfür Fantasie-Rufnummern eingesetzt werden. Es kommt aber auch vor, dass real existierende Rufnummern genutzt werden. In diesem Fall weiß der eigentliche Inhaber der Telefonnummer nicht, dass sie für derartige Fälle Zwecke missbraucht wird. In jedem Fall manipuliert sind eingehende Anrufe mit der Notrufnummer 110. Diese wird ausschließlich als sogenannte „Einwahlnummer“ verwendet. Das heißt, „echte“ Anrufe gibt es von dieser Rufnummer aus nicht.

Der Verbraucherzentralen warnen zudem in den vergangenen Monaten immer wieder vor Betrugsbriefen mit Zahlungsaufforderungen. Darin wird beispielsweise behauptet, der Empfänger habe ein Lotterie-Abonnement abgeschlossen, die Zahlungen aber noch nicht geleistet und müsse daher nun höhere Beträge nachzahlen.

Auf keinen Fall, so Verbraucherzahlen und Polizei, sollte auf derartige Forderungen per Telefon oder Post eingegangen werden. Vielmehr sei es ratsam, solche Fälle direkt der Polizei zu melden.