Donnerstag, 25. April 2024

GambleAware geht in die zweite Phase der Bet Regret-Kampagne

Junger Mann

Die gemeinnützige britische Organisation GambleAware, die sich für sicheres Glücksspiel einsetzt, begann am Freitag mit Unterstützung des Sportwetten- und Glücksspiel-Unternehmens GVC Holdings die zweite Phase ihrer Bet Regret (Bereute Wetten) Kampagne.

GambleAware führt seine Bet Regret Kampagnen bereits seit Februar dieses Jahres durch und will damit erreichen, dass die Spieler ihre komplexen Verhaltensweisen reflektieren und ihre Spielgewohnheiten überdenken.

In dieser Phase wendet sich die Kampagne von GambleAware [Seite auf Englisch] abermals an Fußballfans im Alter zwischen 16 und 34, die regelmäßig Sportwetten platzieren.

Was genau ist Bet Regret?

Auf ihrer Webseite definiert die Organisation GambleAware Bet Regret als „das bedrückende Gefühl, das man bekommt, wenn man eine Wette abgibt, die man nicht durchdacht hat“

Die Bet Regret Kampagne fordert Spieler dazu auf, ihre Spielgewohnheiten zu überdenken. (Bild: begambleaware.org)

Dies sei häufig der Fall, wenn man seinen Verlusten nachjage, gelangweilt oder betrunken sei.

63 % der Zielgruppe sei der Auffassung, dass es heutzutage zu viele Wettmöglichkeiten gebe. Rund 2 Millionen Spieler, darunter 340.000 Menschen mit problematischem Spielverhalten, hätten bereits Schäden durch ihr Wettverhalten erlitten.

Die Kampagne läuft unter dem Slogan „Think Twice or You´ll Bet Regret it“ (Denke zweimal nach oder du wirst deine Wette bereuen).

Begleitet wird die Aktion unter anderem mit diesem Video [Video auf Englisch], das die Frage stellt: „Ist das Platzieren einer Wette zum Zeitvertreib eine gute Idee oder wirfst du so nur dein hart verdientes Geld ins Klo?“

Marc Etches, CEO von GambleAware, sagte, dass die Bet Regret Kampagne langsam an Fahrt gewinne und beim Publikum Anklang zu finden scheine.

Er fügte hinzu:

„In dieser Saison wollen wir darauf aufbauen, mehr Gespräche über sicheres Glücksspiel initiieren und den Leuten dabei helfen, zweimal nachzudenken und Reue beim Wetten zu vermeiden.“

GVC Holdings als Sponsor der Kampagne

Zur Unterstützung der Bet Regret Kampagnen von GambleAware spendet Glücksspiel-Gigant GVC Holdings in der kommenden Saison seine Markenrechte aus seinen Sponsoring-Deals mit den Mannschaften in ganz England und Schottland.

Ladbrokes, eines der Flaggschiff-Unternehmen der GVC Holdings, wird sein Logo auf statischen Interviewhintergründen und LED-Boards durch das Bet Regret-Branding ersetzen.

Patrick Kerr, der Direktor für sicheres Spiel bei GVC Holdings, kommentierte:

„Wir möchten, dass Fußballfans eine Wette genießen können, aber wir wissen auch, wie wichtig es ist, dies auf eine verantwortungsbewusste Art und Weise zu tun.“

Kerr fügte hinzu, dass er sich bereits darauf freue, die Bet Regret Kampagne auch künftig zu fördern, um das Bewusstsein für sicheres Spiel zu stärken.

Marc Etches, der Geschäftsführer der Organisation GambleAware, sagte dazu:

„Wir freuen uns, dass GVC Holdings diesen Schritt unternommen hat, um die Bet Regret-Kampagne zu unterstützen. Angesichts der Vielzahl von Wettmöglichkeiten und der Tatsache, dass Nachrichten im Zusammenhang mit Glücksspielen im Fußball überall präsent sind, ist es unglaublich wichtig, dass Fußballfans zweimal über Wetten nachdenken, wenn sie zu viel getrunken haben, gelangweilt sind oder Verlusten hinterherjagen.“

GambleAware bittet Buchmacher um Unterstützung

Im Mai dieses Jahres wandte sich GambleAware erneut an die britischen Glücksspiel-Anbieter, nachdem die Spenden in der Saison 2019/19 nicht die erwartete Höhe erreicht hatten.

Die freiwilligen Spenden der Branche beliefen sich in den zwölf Monaten bis zum 31. März 2019 auf 9,6 Mio. Pfund Sterling (10,5 Mio. Euro). Dies ist zwar ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vorjahr, entspricht jedoch nicht den von GambleAware geforderten 10 Mio. Pfund Sterling.

Paddy Power, Männer und Frauen in Fußball Trikots

Die Save our Shirts Kamapgne von Paddy Power setzt sich gegen Trikot Sponsoring ein. (Bild: vimeo.com)

Indes rief der irische Buchmacher Paddy Power im Juli seine eigene Kampagne mit dem Titel „Save our Shirts – Rettet unsere Trikots“ ins Leben, um die Werbung für Glücksspiel zu reduzieren.

Das Wettunternehmen appelliert auch an andere Buchmacher, auf das Sponsoring von Fußball-Trikots zu verzichten.

Das bedeutet, dass Paddy Power die Vereine zwar unterstützt, aber das Logo des Unternehmens nicht auf den Trikots der Spieler erscheinen wird.

Victor Corcoran, Geschäftsführer von Paddy Power, rief andere Sponsoren dazu auf, sich der Save Our Shirts Kampagne anzuschließen und damit den Fans etwas zurückzugeben.

Corcoran hoffe, dass die Entscheidung von Paddy Power andere dazu ermutigen würde, dem Beispiel zu folgen, denn das Sponsoring sei bereits zu weit gegangen.