Freitag, 29. März 2024

Glücksspiel-Branche besorgt wegen neuer COVID-19-Omikron-Variante

Omikron, Virus, DNA Glücksspiel-Branche besorgt wegen Coronavirus-Variante Omikron. (Bild: pixabay.com, casinoonline.de)

Die neue Omikron-Corona-Variante scheint sich derzeit rasant über den Erdball zu verbreiten. Auch in Deutschland gibt es erste bestätigte Infektionen, meldete am Montagabend der Stern. Glücksspiel-Betreiber beobachten die jüngsten Entwicklungen mit Besorgnis. Bei den Glücksspiel-Aktien großer Konzerne wie Wynn und Melco machten sich die Folgen der Verbreitung von Omikron bereits bemerkbar.

In einigen europäischen Ländern wurden bereits Restriktionen eingeführt. So befindet sich das Nachbarland Österreich seit einer guten Woche im Lockdown. Auch in Tschechien werden derzeit strenge Maßnahmen umgesetzt, die die terrestrischen Glücksspiel-Stätten ebenfalls betreffen.

In Deutschland sind Spielhallen und Spielbanken noch geöffnet. Allerdings gilt dort seit nunmehr zwei Wochen die 2G-Regel. Wie lange diese Regeln bestehen bleiben ist ungewiss, denn derzeit werden Stimmen laut, die einen Teil-Lockdown in Deutschland fordern.

So erklärte heute Morgen Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gegenüber dem Spiegel:

Wir brauchen einen einheitlichen Teil-Lockdown in vielen Regionen des Landes, um die vierte Welle zu brechen.

Diese Maßnahmen könnten neben Bars, Diskotheken und Gastronomie auch die Glücksspiel-Branche betreffen. Ob diese auch umgesetzt werden, wird heute im Rahmen der Konferenz beraten, zu der sich die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidenten treffen werden.

Omikron: Erste Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Glücksspiel-Aktien haben bereits die Auswirkungen zu spüren bekommen, insbesondere solche mit Engagement in Macau. Wynn Resorts fiel am Freitag um 6 %, während Las Vegas Sands um 5 % einbrach. Aufgrund ihrer starken Abhängigkeit vom chinesischen Markt erlitt die Aktie von Melco Resorts den stärksten Einbruch und verlor 10 %.

Einige Länder wie Japan führten strenge Reisebeschränkungen ein. Es werde befürchtet, dass die wirtschaftliche Erholung durch die Omikron-Variante negativ beeinträchtigt werden könne, berichtete Reuters am Montagabend.

Lawrence S. Shen, Finanzanalyst beim Consulting-Unternehmen C3 Gaming, kommentierte:

Die Besorgnis über die neue COVID-Variante verbreitete sich schnell über den Aktienmarkt und zog praktisch jede Gaming-Aktie nach unten. Sowohl Japan als auch Australien, wichtige Märkte für asiatische Glücksspiel-Destinationen, haben schnell gehandelt, um die Reisebeschränkungen zu verstärken.

Doch auch auf dem US-Aktienmarkt zeigten sich ähnliche Szenarien. Der Dow Jones verzeichnete am Freitag seinen schlimmsten Rückgang des Jahres 2021. Caesars Entertainment erlitt einen Einbruch von 3 %, Boyd Gaming fiel um mehr als 1 %, Century Casinos ging um 8% zurück, Rush Street Interactive fiel um 5 %.

Noch kein Grund zur Panik?

Trotz dieser beunruhigenden Nachrichten sei es für Casino-Betreiber noch nicht an der Zeit, in Panik zu geraten, erklären Analysten. Sie seien nun in einer viel besseren Position als bei der ersten Coronavirus-Welle im März 2020.

Die meisten Unternehmen hätten bereits Maßnahmen ergriffen, um der Ausbreitung der Infektion entgegenzuwirken. Zudem werde der Impfstoff weiterhin auf der ganzen Welt eingeführt. Viele Leute seien bereits doppelt oder gar dreifach geimpft.

Keine Reisebeschränkungen in die USA für Europäer

Die Sorge darüber, ob in den USA erneut Reisebeschränkungen durchgesetzt werden, wurde von Präsident Biden ausgeräumt. Einzig Personen aus Südafrika und sieben weiteren Ländern südlich der Sahara werde die Einreise in die USA seit Montag verwehrt. Alle anderen Besucher der USA benötigen einen Impfnachweis sowie einen negativen COVID-Test.

Andrew Klebanow von Klebanow Consulting sagte, dass die Glücksspiel- und Tourismusbranche von Las Vegas ihre Widerstandsfähigkeit während der Pandemie unter Beweis gestellt habe.

Experten sind sich einig, dass es derzeit noch zu früh sei, um vorauszusagen, welche Auswirkungen die Omikron-Variante auf den globalen Glücksspielsektor haben könnte.

Noch sei nicht geklärt, ob die Omikron-Variante ansteckender sei oder mit den bereits verfügbaren Impfstoffen effizient bekämpft werden könne. Allerdings sollten sich die Casino-Betreiber auf alle Eventualitäten vorbereiten.