Freitag, 29. März 2024

Glücksspiel-Regulierung in Deutschland beeinflusst Bet-at-home-Umsätze

Mann mit Taschenrechner

Der deutsche Glücksspiel- und Sportwetten-Anbieter Bet-at-home AG hat heute seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Insgesamt seien die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr 2019 stark gesunken, teilte das Unternehmen seinen Anlegern mit.

Der Ertrag habe sich 2020 auf 126,9 Mio. Euro belaufen. 2019 seien noch 143,3 Mio. Euro generiert worden. Die niedrige Performance sei unter anderem auf die Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen. So sei die Verschiebung mehrerer Sportereignisse ab März 2020 deutlich spürbar gewesen.

Zwar seien die normalerweise umsatzschwachen Sommermonate von der schrittweisen Wiederaufnahme des Spielbetriebs positiv beeinflusst worden. Die Umsätze, die im Frühjahr weggefallen seien, hätten jedoch nicht vollständig kompensiert werden können.

Auf der anderen Seite seien allerdings Investitionen für das Marketing weggefallen. Aufgrund der Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft auf das Jahr 2021 und weiterer Sport-Events seien diese Ausgaben von 39,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 30,5 Mio. Euro gefallen.

Online-Casino-Segment durch Glücksspiel-Regulierung stark betroffen

Das Online-Casino- und Live-Casino-Segment sei zwar nicht durch die Pandemie negativ beeinflusst worden, doch die neuen Regulierungen in Deutschland hätten sich bemerkbar gemacht. So heißt es in der Mitteilung von Bet-at-home:

Unabhängig davon war das Segment Online-Gaming rund um Casino und Live-Casino von der Pandemie nicht negativ betroffen. Jedoch führten die rechtlichen Liberalisierungsschritte in Deutschland zu Restriktionen im Segment Online-Gaming, die sich negativ auf den Online-Casino Umsatz im Kernmarkt Deutschland auswirkten. Insgesamt beläuft sich der Brutto-Wett- und Gamingertrag im Geschäftsjahr 2020 auf 126,9 Mio. EUR (GJ 2019: 143,3 Mio. EUR).

Trotz der Einschränkungen aufgrund der Neuregulierung des Glücksspiels in Deutschland und der Corona-Pandemie habe das EBITDA im Geschäftsjahr 2020 mit 30,9 Mio. Euro zwar unter dem des Vorjahres gelegen. Die Prognose, die von einem EBITDA von 23 Mio. bis 27 Mio. Euro ausgegangen sei, sei aber übertroffen worden.

Ein Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2021

Das Management von Bet-at-home gehe laut seinem Geschäftsbericht davon aus, dass die Umsätze aus Sportwetten und Casinospielen im Jahr 2021 weiterhin rückläufig sein und sich zwischen 106 Mio. Euro und 118 Mio. Euro bewegen würden.

So heißt es in der Meldung:

Der Rückgang vom Brutto-Wett- und Gamingertrag im Geschäftsjahr 2020 ist zu einem wesentlichen Teil auf die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben im Zusammenhang mit der deutschen Sportwetten-Konzession zurückzuführen. Darüber hinaus mussten seit Oktober 2020 Auflagen deutscher Behörden im Bereich der Casino-Produkte erfüllt werden, welche sich im Geschäftsjahr 2021 negativ auf die Umsatzentwicklung auswirken.

Das EBITDA werde voraussichtlich zwischen 18 Mio. und 22 Mio. Euro liegen. Wie das Unternehmen 2021 performen wird, dürfte davon abhängen, wann die Corona-Restriktionen aufgehoben werden und ob der Glücksspielstaatsvertrag in seiner derzeitigen Form in Kraft treten wird.