Sonntag, 13. Oktober 2024

Deutsches Automaten­museum feiert die Geschichte des Plattenspielers

M. Hirsch, K. Gauselmann, A. Quaas Karin Gauselmann (Mitte) ist eine direkte Nachkommin von Paul Ehrlich. (Bild: gauselmann.de, Pressefoto)

Vor 140 Jahren, im Jahre 1882, hat der Klavierbauer Paul Ehrlich das Ariston erfunden. Erstmal war es möglich, Musikstücke auf einem Tonträger zu speichern. Zu Ehren des Erfinders wird auf Schloss Benkhausen, das zur Gauselmann Gruppe gehört, am 27. Mai ein Symposium veranstaltet. Dies teilte der Glücksspiel-Konzern Gauselmann diese Woche in einer Pressemeldung mit.

Heute ist es möglich, mit Streamingdiensten wie Spotify und Amazon Music über 70 Millionen Musiktitel abzurufen. Doch zur damaligen Zeit war das Ariston eine bahnbrechende Erfindung und gilt als Vorläufer des Plattenspielers.

Das Video vermittelt einen Eindruck zur Funktion des Geräts:

Bei dem Gerät handelt es sich um einen Holzkasten, auf den eine gelochte Pappplatte gelegt wird. Durch die Betätigung der Kurbel an der Seite beginnt sich die Platte zu drehen und kann abgespielt werden.

Zehn Jahre, nachdem Ehrlich seine Erfindung der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, waren bereits 350.000 Ariston-Geräte und mehr als sechs Millionen Lochscheiben verkauft.

Veranstaltung zu Ehren des vergessenen Erfinders

Die Veranstaltung „Paul Ehrlich und die Anfänge der Leipziger Musikwerke-Industrie“ wird die Erinnerung an den fast in Vergessenheit geratenen Erfinder wieder aufleben lassen.

Die Musikwissenschaftlerin Dr. Birgit Heise von der Universität Leipzig hat sich wissenschaftlich mit der Arbeit Paul Ehrlichs auseinandergesetzt. Ihre Erkenntnisse hat die Expertin in ihrer Publikation „Gestanzte Musik“, die am kommenden Freitag vorgestellt wird, zusammengefasst.

Ein weiterer Beitrag wird von Ralf Smolne, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Selbstspielende Musikinstrumente e.V., erwartet. Er wird das Thema „Ehrlichs wichtigste Erfindung und sein allzu langes Festhalten daran“ mitbringen.

Im Anschluss daran wird Pfarrer Richard Englert über das „Repertoire des Ariston“ referieren. Es folgt ein Vortrag zum Thema „Digitalisierung von Ariston-Platten“ von Dr. Wilfried Glöckner.

Der Leiter des Deutschen Automatenmuseums, Sascha Wömper, kommentierte:

Wir sind sehr froh, dass wir zu so einer hochkarätigen Veranstaltung einladen können und freuen uns auf viele, hochinteressante Vorträge, die je nach persönlichem Interesse auch einzeln besucht werden können.

Ein Ariston gehört auch zu den Ausstellungsstücken, die im Automatenmuseum bestaunt werden können. Ein guter Grund, warum die Veranstaltung auf Schloss Benkhausen stattfindet, ist familiärer Natur.

Karin Gauselmann, die Ehefrau des Glücksspiel-Magnaten und Unternehmers Paul Gauselmann, ist die Urenkelin des Erfinders Paul Ehrlich.