Donnerstag, 25. April 2024

Australische E-Sport-Studie räumt mit dem Mythos vom „fetten“ Gamer auf

E-Sport

Vielfach wird die E-Sport-Branche mit dem Mythos des übergewichtigen Gamers mit ungesundem Lebensstil konfrontiert. Eine australische Studie der Queensland University of Technologie (QUT) räumt jetzt mit diesen Vorurteilen auf. Wie die Universität heute meldet, scheinen E-Sportler um bis zu 21 % gesünder leben als die allgemeine Bevölkerung.

Die Studie wurde erstmals in der Fachzeitschrift „International Journal of Environmental Research and Public Health“ veröffentlicht [Seite auf Englisch]. An ihr nahmen 1.400 E-Sportler aus 65 Ländern teil. Die Forscher der Queensland University of Technologie seien laut Meldung der Universität die ersten, die den Body Mass Index (BMI) bei E-Sportlern untersucht hätten.

Nur die Fittesten sind auch die Besten

Die Ergebnisse, so erklärte Forscher Michael Trotter, seien angesichts der Adipositas-Niveaus der Weltbevölkerung überraschend und würden mit dem Stereotyp des krankhaft fettleibigen Gamers aufräumen. Insgesamt hätten nach den Studienergebnissen E-Sportler eine 9- bis 21-prozentig höherer Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Gewicht aufzuweisen.

So seien E-Sportler eher in die normale Gewichtsklasse einzuordnen als die internationale Vergleichsbevölkerung. Weniger Fälle als in der Vergleichsbevölkerung habe es dagegen bei der Einstufung in die Adipositasklasse 1 sowie die Kategorie Untergewicht gegeben. Mehr Fälle allerdings auch in der Adipositasklasse 2 und 3.

Der Body-Mass-Index (BMI) dient dazu, den Anteil des Körperfettes im Körper einzuschätzen. Dafür wird das Körpergewicht in Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Der BMI bietet die Grundlage für die Einteilung in die Gewichtsklassen Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht, Adipositas Grad I, II und III.

Ein gesundes Gewicht und die körperliche Fitness sei demnach nicht bei allen E-Sportlern gleich, sondern es sei auch eine Abhängigkeit vom Leistungsniveau im E-Sport feststellbar. Je besser die E-Sportler im Ranking seien, desto fitter seien sie auch physisch.

So erklärte Michael Trotter:

Im Rahmen ihres Trainingsprogramms verbringen Elite-E-Sportler mehr als eine Stunde pro Tag mit körperlicher Bewegung, um ihr Spiel zu verbessern und Stress zu bewältigen. Nur die Top-Level-Spieler erfüllten die Richtlinien für körperliche Aktivität (die Weltgesundheitsorganisation sagt, wir sollten pro Woche 150 Minuten körperlich aktiv sein), wobei die besten Spieler im Durchschnitt vier Tage pro Woche trainieren.

Neben dem Körpergewicht spielte für die Forscher auch die Frage nach dem allgemeinen Lebensstil eine Rolle. Dabei fanden sie heraus, dass es sich bei 92 % der befragten E-Sportler um Nichtraucher handele. Rund 65 % der Studienteilnehmer habe angegeben, vollständig auf den Konsum von Alkohol zu verzichten.

Da Bewegung und ein gesunder Lebensstil, wie die Studie nachweise, eine Voraussetzung für den Erfolg in der E-Sport-Welt sei, hoffe Trotter, dass junge Spieler sich künftig zu mehr körperlicher Aktivität motivieren lassen.