Dienstag, 23. April 2024

EA Gate: Skandal um Icon-Karten und FIFA-Schwarzmarkt

FIFA World Cup

Unter dem Stichwort #EAGate schlägt der Skandal um auf dem Schwarzmarkt verkaufte Ultimate-Icon-Karten von FIFA 21 derzeit hohe Wellen. Ein Mitarbeiter von Spielehersteller Electronic Arts soll die begehrten Icon-Karten für Tausende von Euro verkauft haben. Darauf deuten am Mittwoch veröffentlichte Nachrichten auf Twitter hin.

Immer wieder wird EA für seine In-Game-Käufe im E-Sport-Titel FIFA 21 Ultimate-Team gerügt. Für Kritik sorgte dabei auch wiederholt der Vorwurf, In-Game-Gegenstände seien gegen Geld erwerbbar. EA hatte dies bislang stets bestritten. Die In-Game-Gegenstände in FIFA seien lediglich über Lootboxen im Tausch gegen FIFA-Points beziehbar.

Die Chance, in den Lootboxen auf eine der seltenen Icon-Karten mit legendären Spielern wie Ronaldo oder Zinedine Zidane zu treffen, ist allerdings gering. Noch seltener sind sogenannte Moments-Karten, die Spieler und eine Leistung, wie zum Beispiel ein wichtiges Tor, beinhalten.

Im vergangenen Jahr machte EA Schlagzeilen, weil der Spieleentwickler in Großbritannien in einem Spielzeugkatalog für In-Game-Käufe geworben haben soll. Die Anzeige schilderte, wie die spieleigene Währung FIFA-Points genutzt werden könne, um Lootboxen mit Teamkarten zu öffnen. Währenddessen wird europaweit immer wieder gefordert, Lootboxen als Glücksspiel zu werten und dementsprechend zu regulieren.

Am Mittwoch jedoch veröffentlichte der Twitter-User mit dem Nicknamen „Nick28T“ Anschuldigungen, nach denen ein Mitarbeiter von EA angeblich In-Game-Items für echtes Geld anbiete.

Screenshots, Videos und Berichte unter #EAGate

Unter dem #EAGate tauchen seit den ersten Berichten am Mittwoch auf Twitter immer wieder Screenshots, Videos und Statements auf, die davon berichten, dass ein EA-Mitarbeiter beispielsweise Karten vom „Team of the Year“ verkaufe. Dabei gehe es teilweise um Summen von bis zu 1.700 USD.

Zwar haben sich auf Twitter die Stimmen gemehrt, die die Käufe bestätigen, allerdings fehle es nach Medienmeldungen bislang um nachprüfbare Beweise. Unklar sei auch, ob es um einen oder um mehrere EA-Mitarbeiter ginge.

EA bezog derweilen per Twitter wie folgt Stellung:

Wir sind uns der Vorwürfe bewusst, die derzeit in unsere Community im Zusammenhang mit FIFA 21-Ultimate-Team-Artikeln kursieren. Eine gründliche Untersuchung ist im Gange und wenn wir unangemessenes Verhalten feststellen, werden wir schnell handeln. Wir wollen uns klar ausdrücken – dieses Verhalten ist inakzeptabel und wir dulden in keiner Weise, was hier passiert sein soll.

Ungeachtet der Erklärung, die Vorfälle untersuchen zu wollen, mehren sich in den sozialen Medien die Forderungen, die In-Game-Items als illegal zu deklarieren. Ob der Vorfall dazu führen könnte, dass EA sich mit gerichtlichen Konsequenzen konfrontiert sehen wird, bleibt abzuwarten.