Donnerstag, 10. Oktober 2024

Ex-Häftling will Promi-Pokerspieler entlarven

tobey maguire

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Schauspieler Tobey Maguire soll angeblich in den Poker-Skandal um Bradley Ruderman verwickelt sein. (Bild: people.com)

Für die Pokerfans in Hollywood könnte es eng werden. Nachdem bereits Molly Bloom mit ihrem Buch „Molly’s Game“ 2014 für Furore gesorgt und etliche Hollywoodstars als Pokerspieler entlarvt hat, droht nun eine weitere Offenbarung. Bradley Ruderman, Geschäftsmann aus Beverly Hills und einstiger Teilnehmer an Molly Blooms exklusiven Pokerrunden, droht damit, die berühmten Spieler namentlich zu entlarven.

Der 55-Jährige wurde dieser Tage aus einer 8-jährigen Haft entlassen. Die Strafe musste er verbüßen, nachdem er gestanden hatte, an einem Betrugssystem beteiligt gewesen zu sein, um seine Pokerspiele zu finanzieren. Nun kündige er in einem ersten Interview ein Buch an, in dem er detailliert über die Pokerrunden der Superstars auspacken will.

Tobey Maguire angeblich in Betrugsskandal verwickelt

Bradley Ruderman wurde Anfang des Monats aus der Haft entlassen und erklärte in seinem ersten Interview auf freiem Fuß gegenüber amerikanischen Medien, er plane die Veröffentlichung eines Buches, das seine Sicht der Dinge darstellen soll. Dieses soll die wahre Geschichte von „Molly’s Game“ erzählen und diverse Hollywoodstars als beinharte Zocker demaskieren.

Während seiner Haft habe er über die Geschehnisse von damals konsequent geschwiegen und niemandem davon erzählt, sagte er im Interview. Auch soll der Film „Molly’s Game“, der am 8. März in die deutschen Kinos kommt, die Realität verzerren und lediglich ein Fantasieprodukt der Produzenten sein. Das Biopic war dieses Jahr trotzdem für einen Oscar in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“ nominiert, ging jedoch am Abend der Verleihung leer aus.

Bereits während seines Prozesses hatte Brad Ruderman mit seinen Verwicklungen in hochkarätige High Stakes Pokerturniere mehrere Hollywoodstars in Bedrängnis gebracht. So soll Tobey Maguire zwischen 2007 und 2008 mehrere hunderttausend Dollar von dem 55-Jährigen gewonnen haben. Und zwar ging es hier um Geld, das dem Geschäftsmann nicht gehörte. Die Opfer des Betrugssystems forderten vor Gericht ihr Geld zurück. Der Spider Man-Star gab an, nicht gewusst zu haben, woher die Poker Bankroll von Bradley Ruderman stammte und willigte ein, 80.000 Dollar zurückzuzahlen.

“Bad Brad” unterhielt ein Ponzi-System

Bradley Ruderman wurde 2010 zu einer 8-jährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem er vor Gericht gestanden hatte, ein sogenanntes Ponzi-System betrieben zu haben. Dieses Betrugsschema geht auf Charles Ponzi zurück, der die Technik in den 1920er-Jahren perfektionierte. Von 2003 bis 2009 brachte Brad Ruderman, der als Gründer und Manager zwei Hedge Fonds verwaltete, Freunde und Familie um mehr als 25 Millionen US-Dollar. Das Geld, das er durch seinen Betrug erwirtschaftete, steckte er ins Pokerspiel und in die Rückzahlung seiner Spielschulden.

Bei einem Ponzi-System werden Investoren extrem hohe Renditen versprochen. Wo genau diese herkommen sollen, wird dabei verschleiert. Es erfolgt für gewöhnlich eine hohe, initiale Ausschüttung an die Geldgeber. Je mehr Investoren im Anschluss gewonnen werden, desto erfolgreicher ist das System. Denn dann werden die Einzahlungen der neuen Investoren für die Gewinnausschüttung an die anfänglichen genutzt und gefälschte Renditenbescheinigungen ausgestellt. Das Produkt selbst wirft keinen Gewinn ab, sondern liefert dem Initiator private Kapitalflüsse.

Die gezahlten Summen der Investoren, im Fall von Bradley Ruderman mehr als 44 Millionen US-Dollar, investierte er in seine heimlichen Pokernächte, bei denen er sich aufgrund seiner hohen Verluste und seinem Unverständnis für das Spiel den undankbaren Spitznamen „Bad Brad“ einhandelte. Ob der 55-Jährige nun tatsächlich in einem Buch über seine Vergangenheit und die diverser Hollywoodgrößen auspacken wird, bleibt abzuwarten.