Mittwoch, 08. Mai 2024

Kanada: Glücksspiel-Konzern Flutter finanziert Studie zu Glücksspiel­werbung

Schild Ontario, Kanada Auf die Legalisierung des Online-Glücksspiels in Ontario folgt nun eine Studie zu Glücksspielwerbung. (Bild: Flickr/Jimmy Emerson; CC BY-NC-ND 2.0)

Der Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment unterstützt in Kanada neue Forschungen zur Glücksspielwerbung. Bei der geplanten Studie handele es sich um ein Projekt der Spielerschutz-Organisation Responsible Gaming Council (RGC), das Werbestandards liefern soll. Dies erklärte das Council am Montag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch].

Das von Flutter unterstützte Forschungsprojekt sei in mehrere Phasen unterteilt. Zunächst solle die aktuelle Marketing- und Werbelandschaft auf globaler Ebene untersucht werden. Im Fokus stünden dabei wichtige Online-Glücksspielmärkte in Kanada und den USA, wie Ontario und New Jersey.

Schaffung von Richtlinien für verantwortungsvolles Glücksspiel geplant

Im Anschluss an die erste Studienphase würden die Forschungsergebnisse mit Blick auf mögliche Standards für verantwortungsvolle Glücksspielwerbung ausgewertet. Diese Erkenntnisse sollen Glücksspiel-Betreibern hinsichtlich der Best Practices ebenso dienen wie Regulierungs- und Aufsichtsbehörden.

Die neue Studie geht rund ein Jahr nach der Legalisierung von Sportwetten auf Einzelspiele in Kanada an den Start. Im August 2021 trat ein Gesetz in Kraft, das Wetten auf einzelne Sportveranstaltungen für legal erklärte und den Provinzen des Landes erlaubt, Sportwetten nach eigenem Ermessen zu regulieren.

Den Fokus auf Ontario setzen die Forscher, da hier das Online-Glücksspiel im April dieses Jahres legalisiert wurde. Flutter Entertainment kündigte schon kurz vor der Legalisierung des Online-Glücksspiels in Ontario an, über FanDuel Online-Sportwetten und eine Casino-App in Ontario anbieten zu wollen.

Ziel sei es nicht nur, ein Rahmenwerk für das verantwortungsvolle Glücksspiel in Ontario zu schaffen. Vielmehr solle damit auch Einfluss auf die Glücksspiel-Politik und -Branche in der ganzen Welt genommen werden.

RGC-CEO Shelley White erklärte:

„Diese umfassende Studie verdeutlicht den kulturellen Wandel, den die Branche derzeit durchläuft und durch die Zusammenarbeit mit unseren Forschungspartnern können wird den Schutz von Spielern und Gemeinden weiter verbessern.“

Für Flutter biete das Forschungsprojekt eine Gelegenheit, der Branche „innovative Denkanstöße“ zu liefern, so George Sweny, Vizepräsident für regulatorische Angelegenheiten bei dem Konzern. Es sei notwendig, besser zu verstehen, wie sich die zunehmende Glücksspielwerbung auf alle Beteiligten auswirke.

Die Grundlagenforschung des RGC ermögliche es allen am Glücksspielmarkt Beteiligten, die besten Praktiken im Bereich der Werbung zu ermitteln. Damit könnten die Forschungsergebnisse nicht nur für Werbestandards in Kanada wegweisend werden, sondern auch für die aktuellen Diskussionen um Glücksspielwerbung in Europa von Bedeutung sein.