Freitag, 26. April 2024

Australische Behörden geben grünes Licht für Flutter-Stars Fusion

Hände

In einer Pressemitteilung gab Flutter Entertainment am Dienstag bekannt, dass die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) die informelle Genehmigung für die geplante Fusion zwischen Flutter Entertainment und dem kanadischen Glücksspiel-Konzern The Stars Group (TSG) erteilt hat.

Somit ist die erste Hürde für die Durchführung der Elefantenhochzeit im dritten Quartal 2020 genommen. Die ACCC musste eine Prüfung möglicher Marktauswirkungen der Fusion auf die von Flutter betriebene SportsBet AUS und auf BetEasy, betrieben von der Stars Group, vornehmen.

Nach der Freigabe der ACCC [Seite auf Englisch] erwartet Flutter nun die formelle Genehmigung des „Foreign Investment Review Boards“, das final entscheidet, ob das fusionierte Unternehmen auf den australischen Märkten agieren darf.

Flutter betreibt den australischen Online-Sportwettenanbieter Sportsbet, während die TSG das BetEasy-Online-Wettgeschäft führt. Damit kontrollieren die beiden Unternehmen rund ein Viertel des australischen Online-Wettmarktes. Die geplante Flutter-TSG-Fusion könnte daher mit einem Marktanteil von 26 % möglicherweise den größten Online-Einzelbetreiber des Marktes schaffen.

Darüber hinaus machen die Wettunternehmen in Down Under rund 15 % des Gesamtgeschäfts der fusionierten Unternehmen aus. Das bedeutet, dass die Freigabe der ACCC einen großen Fortschritt für die Geschäftspartner darstellt.

Noch keine Entscheidung der europäischen Regulatoren

Bisher hat kein Konkurrenzunternehmen in Australien öffentlich Einwände gegen den Deal erhoben. Der Konzern Tabcorp Holdings, der vor einigen Jahren den Rivalen Tatts Group übernommen hat, um sich den Löwenanteil am Wettmarkt zu sichern, könnte sich der drohenden Übermacht der kombinierten Gruppe bewusst sein.

Aktuell scheint sich Tabcorp verstärkt darauf zu konzentrieren, seine Position auf dem Markt zu festigen. Berichten des australischen Nachrichtenmagazins Sydney Morning Herald zufolge soll das Unternehmen derzeit den Erwerb des Wettanbieters Western Australian TAB anstreben.

Die Entscheidung der ACCC stellt zwar einen wichtigen Schritt dar, aber der Weg bis zur Umsetzung des Mega-Deals ist noch längst nicht beendet. Die Regulierungsbehörden in Europa könnten den Zusammenschluss noch aufhalten.

Derzeit überprüft die britische Finanzaufsichtsbehörde CMA die bevorstehende Elefantenhochzeit. Laut einer Mitteilung der CMA vom 6. Februar werde geprüft, ob der Zusammenschluss zu einer Beeinflussung des Wettbewerbs auf einem oder mehreren Märkten in Großbritannien führen könne.

Sollte der Deal tatsächlich zum Abschluss kommen, könnte der bedeutendste Online Wett- und Glücksspielanbieter der Welt geschaffen werden.