Freitag, 29. März 2024

Covid-19: Flutter Entertainment befürchtet Verluste in Millionenhöhe

Finanzen

Die Ausbreitung des Coronavirus hat weltweit zu Absagen großer Sportveranstaltungen geführt. Laut der gestrigen Mitteilung von Flutter Entertainment an seine Aktionäre erwarte das Unternehmen einen Verlust von bis zu 110 Mio. GBP, sollten alle Events bis August 2020 abgesagt werden.

Indes wurden die Aktien von Flutter gestern mit 62,20 Euro (-11,24 %) an der Dubliner Börse [Seite auf Englisch] gehandelt. Heute hat sich die Aktie leicht erholt. Mit einem Anstieg um 1,48 % wird sie seit Marktöffnung mit 63,26 Euro gehandelt.

Sportwetten stellen das Kerngeschäft von Flutter dar. Im Jahre 2019 stammten rund 78 % des Umsatzes aus Sportwetten. Zu den wichtigsten Sportereignissen, die aufgrund des Virus abgesagt oder ausgesetzt wurden, gehören die englische Premier League, die Champions League, Six Nations, NBA sowie das Masters, das erste große Golf-Event des Jahres.

Pferderennen wie das Cheltenham Festival finden weiterhin statt. Sollten auch diese abgesagt werden, sei mit weiteren Verlusten von rund 30 Mio. GBP monatlich zu rechnen.

Buchmacher mit hohen Verlusten konfrontiert

Auch die Konkurrenz muss mit Umsatzeinbußen kämpfen. William Hill hatte gestern Verluste von 29 % zu verzeichnen, GVC Holdings, Betreiberin von Ladbrokes, meldete einen Verlust von 22 %.

Die britischen Sportwetten-Anbieter stehen bereits unter Druck, da die Regierung der Verwendung von Kreditkarten für Online-Wetten einen Riegel vorgeschoben hatte. Die Unternehmen reagierten mit einem Vorstoß auf den US-amerikanischen Markt.

Flutter-Chef beruhigt die Aktionäre

Peter Jackson, Chief Executive von Flutter Entertainment, kommentierte die aktuelle Situation. Er räumte ein, dass die Branche sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert sehe und Notfallpläne bereits umgesetzt würden.

Auf der anderen Seite habe die Performance des Geschäfts vor den Absagen der Veranstaltungen aufgrund einer guten Kundendynamik alle Erwartungen weit übertroffen.

Jackson führte fort:

„Unser Fokus liegt in erster Linie auf dem Schutz des Wohlergehens unserer Mitarbeiter und unserer Kunden, und wir werden diesbezüglich nichts dem Zufall überlassen.“

Weiterhin sagte Jackson, dass die Performance des Unternehmens durch die weltweit ergriffenen Maßnahmen kurzzeitig beeinträchtigt werde, das Management werde sich aber weiterhin darauf konzentrieren, das Vermögen seiner Aktionäre zu schützen und das Geschäft durch die turbulenten Zeiten zu manövrieren.