Freitag, 19. April 2024

Kambodschas neues Mega-Casino soll Macau künftig Konkurrenz machen

NagaWorld Naga 3 Casino Phnom Penh|Sihanoukville Strand

Beim Thema Glücksspiel und Asien denken die meisten Spieler sofort an Macau, die Stadt mit den welthöchsten Casinoumsätzen. Doch in Kambodscha wird für 3,5 Milliarden US-Dollar ein ambitioniertes Casino-Resort realisiert, das dem chinesischen Spielerparadies Konkurrenz machen soll.

Ein Resort mit knapp 5.000 Zimmern

Das neue Casino soll das 1995 eröffnete NagaWorld-Resort ergänzen, welches schon jetzt mit Abstand Kambodschas größtes Casinohotel ist und das darüber hinaus über mehr als zwei Dutzend gastronomische Betriebe, ein Theater mit 2.000 Plätzen und Veranstaltungsräume für 1.000 Personen verfügt.

Für die Erweiterung des in der Hauptstadt Phnom Penh an den Ufern des Flusses Mekong gelegene integrierte Casino-Resort will Betreiber NagaCorp auf knapp 17.000 Quadratmetern Bauland weitere 3,5 Milliarden US-Dollar investieren. Nach Vollendung sollen den Gästen in den fünf neuen Hochhäusern des Hotelkomplexes auf bis zu 66 Etagen 4.720 Zimmer zur Verfügung stehen.

Dazu kommen weitere 800 Spieltische und 2.500 Spielautomaten sowie Restaurants und weitere Entertainment- und Veranstaltungsmöglichkeiten. Das Prunkstück soll ein digitaler „Hightech-Vergnügungspark“ werden, der sich über 28.000 Quadratmeter erstrecken und Besuchern bisher nicht gekannte Erlebniswelten bieten soll. Allein dieser Bereich soll nach Willen der Planer jährlich 1,65 Millionen Besucher anlocken.

Das Naga-Management formulierte in einem Statement seine Ziele:

Nach Fertigstellung wird Naga 3 das größte integrierte Resort im Land sein. Es wird die bestehenden Einrichtungen von Naga 1 und Naga 2 mit einem Qualitätsstandard ergänzen, der mit den integrierten Resorts in Macau konkurriert wird.

In den Casinos von NagaWorld kann schon jetzt rund um die Uhr an Hunderten von Spielautomaten sowie an Spieltischen oder in VIP-Räumen gespielt werden. Daneben gehören diverse Pokerräume und Wettbüros zum Angebot von Kambodschas größtem Glücksspieltempel.

Der Baubeginn für die ambitionierte Erweiterung ist im September geplant. Die Betreiber der NagaWorld gehen von einer fünfjährigen Bauzeit aus, bis das Vorhaben vollständig umgesetzt sein wird.

China ist seit Jahren der mit Abstand wichtigste Handelspartner Kambodschas. Neben Ein- und Ausfuhr von Waren im Milliardenwert beteiligt sich das Reich der Mitte an Investitionen in die Infrastruktur und Wirtschaft des fernöstlichen Staates. Allein zwischen 2013 und 2017 flossen 5,3 Milliarden US-Dollar aus China in das asiatische Land.

Durch seinen direkten Seezugang zum Golf von Thailand spielt Kambodscha in der geostrategischen Militärpolitik Chinas ebenfalls eine wichtige Rolle. Medienberichten zufolge sollen beide Staaten jüngst einen Vertrag geschlossen haben, der China die Nutzung einer kambodschanischen Marinebasis zusichert.

Aufgrund des nahegelegenen internationalen Flughafens von Kambodschas Hauptstadt und Flugzeiten von unter zwei Stunden in die Millionenmetropolen Südchinas erwarten die Naga-Macher einen starken Anstieg der Gästezahlen aus China. Dazu zielt das Casino auf zahlungskräftige Spieler aus dem benachbarten Vietnam, wo das Glücksspiel derzeit nur unter Einschränkungen möglich ist.

Chinesische Spieler weichen auf die Nachbarländer aus

In China ist Glücksspiel mit Ausnahme staatlicher Lotterien offiziell verboten. Spieler vom chinesischen Festland weichen deshalb millionenfach die Sonderverwaltungszone Macau aus, wo die Umsätze Dutzender von Casinos mittlerweile über 60 % zum Bruttoinlandsprodukt der Stadt beitragen.

Die spielfreudigen Touristen aus dem In- und Ausland haben dafür gesorgt, dass Macaus Glücksspielumsätze die von Nevadas Spielerparadies Las Vegas inzwischen um das Sechsfache übertreffen und das fünf der zehn größten Casino-Resorts in der asiatischen Metropole beheimatet sind.

Sihanoukville Strand

Sihanoukville ist für seine Strände berühmt (Bild: Wikipedia)

Doch die Spieler aus China nutzen inzwischen immer häufiger auch andere Glücksspieleinrichtungen. Dazu gehören vornehmlich Casinos auf den Philippinen oder in Kambodscha. Der Zustrom der Spieler hat dafür gesorgt, dass insbesondere in Phnom Penh und in dem am Golf von Thailand gelegenen Sihanoukville ständig neue Casinos und Spielhallen entstehen.

Neben den offiziellen Glücksspielunternehmen tummeln sich dort jedoch immer mehr illegale Betriebe, die Spielern ohne offizielle Lizenz klassische Casino- und Kartenspiele wie Poker und Blackjack anbieten. Diese Entwicklung führt dazu, dass chinesische Spieler immer wieder Opfer von Kriminellen werden. Dabei handelt es sich meist um Spieler, die ihre bei Kredithaien angehäuften Spielschulden nicht mehr bezahlen können.

Vor Wucherern sind Spieler zwar auch in dem neuen Naga-Casino nicht restlos geschützt, das Resort wird ihnen jedoch einen großen Rahmen bieten, in dem sie sicher vor Betrügern und Manipulationen sein werden und legal zocken können.