Donnerstag, 05. Dezember 2024

Japanische Präfektur Kanagawa führt Umfrage zu Glücksspiel-Sucht durch

Die Skyline von Yokohama

In der japanischen Präfektur Kanagawa hat heute eine großangelegte Umfrage zum Thema Glücksspiel-Sucht und Spielverhalten begonnen. Sie soll noch bis zum 02. März 2020 ermitteln, wie Personen im Alter zwischen 18 und 74 Jahren zu diversen Glücksspiel-Formen, problematischem und pathologischem Spielen stehen.

Yokohama, Kanagawas größte Stadt, hatte im letzten Jahr seine Teilnahme am Vergabeprozess für ein integriertes Casino-Resort bekanntgegeben.

Im Rahmen des „Problem Gambling Basic Countermeasure Act of 2018“ ist die Provinz verpflichtet, einen Plan auszuarbeiten, der Gegenmaßnahmen für Glücksspiel-Sucht enthält.

Japan und der Weg zum legalen Glücksspiel

Die Regierung stimmte der Legalisierung der integrierten Casino-Resorts (Link auf Englisch) im Jahre 2018 zu, um den Tourismus in Japan zu stärken. Derzeit sind nur wenige Formen des Glücksspiels im Inselstaat erlaubt. Darunter Varianten wie Pferderennen, Lotterien und Pachinko-Automaten. Für das Glücksspiel reisen noch immer viele Japaner nach Macau, Südkorea, Australien und auf die Philippinen.

Eine umfangreiche Studie

Die in Kanagawa durchgeführte Umfrage folgt einer ganzen Reihe von Erhebungen, die in den letzten Monaten zum Thema Glücksspiel in Japan durchgeführt wurden.

Bereits im Januar hatte die Zeitung Asahi Shimbun 2.166 Personen zu ihrer Haltung gegenüber den integrierten Casino-Resorts befragt. Der Tenor der Studie: Immer mehr Japaner entziehen den Bauprojekten die Zustimmung.

Grund hierfür könnten nicht zuletzt anhaltende Korruptionsvorwürfe gegen Politiker sein, die schon vor der Baulizenzvergabe in den japanischen Medien kursieren.

In der Umfrage in Kanagawa soll es jedoch um Grundsätzlicheres gehen. Über einen Fragebogen will die Präfektur herausfinden, wie 6.750 zufällig ausgewählte Teilnehmer zu Spielautomaten, Pferderennen, Motorradrennen, Internet-Glücksspielen, Lotterien, Pachinko und sogar dem Aktienhandel stehen.

Ferner will die Verwaltung wissen, welche Erfahrungen die Umfragebeteiligten mit Glücksspiel gemacht haben, wie oft sie spielen und welche Einsätze sie beim Glücksspiel tätigen. Auch soll gefragt werden, ob das Spielen negative Auswirkungen auf das Familienleben der Befragten hat.

Von den Antworten könnte abhängen, wie der Verwaltungsbezirk nach der Einführung der Casino-Resorts gegen Spielsucht vorgehen wird.